In der Welt der Monteurzimmer kann das Anbieten von Unterkünften an Backpacker eine spannende Möglichkeit sein, um neue Gäste zu gewinnen. Dieser Ratgeber beleuchtet, wie Backpacking mehr als nur eine Art zu reisen ist – es ist eine Lebensphilosophie, die von Minimalismus und dem Streben nach Freiheit geprägt ist. Erfahren Sie, was Backpacker besonders macht und warum Deutschland ein attraktives Ziel für sie ist. Zudem erhalten Vermieter praktische Tipps, wie sie ihre Unterkünfte für diese Zielgruppe attraktiv gestalten können. Dieser Ansatz bietet nicht nur eine Chance, die Auslastung zu verbessern, sondern auch die Möglichkeit, interessante Menschen aus aller Welt kennenzulernen.
Backpacker in Deutschland
Wenn Sie Monteurzimmer vermieten,
gehören Sie zu diesem Menschenschlag: Offen für Neues, haben gern Menschen um sich und lieben
es, ein guter Gastgeber zu sein.
Gerade, weil Sie weltoffen und neugierig sind, möchten Sie sich nach einer weiteren Zielgruppe für
Ihre Zimmer umsehen. Die Auslastung Ihrer Zimmer steht für Sie im Vordergrund, aber Vermieten ist
auch spannend! Die Welt kommt zu Ihnen ins Haus und Sie schließen neue Freundschaften und bekommen
spannende Geschichten aus erster Hand.
Was liegt da näher, als Ihr Haus für Backpacker zu öffnen? Diese Rucksacktouristen sind
liebenswerte Gäste, die wir uns hier näher ansehen.
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Alle Städte anzeigenWas ist ein Backpacker?
Vor der Frage stehen Reisende selbst, wenn sie den Entschluss fassen, für eine kleine Weile
auszusteigen und die Welt zu sehen. Was macht einen Backpacker – außer seinem Rucksack
– aus?
Wenn wir uns den typischen Rucksacktouristen von der statistischen Seite aus ansehen, kommen diese
Reisenden oft aus Westeuropa, Amerika oder Australien, aber auch Asiaten packen öfter ihren
Rucksack, um das andere Ende der Welt kennenzulernen.
Das durchschnittliche Alter liegt zwischen der Volljährigkeit und Mitte dreißig.
Die männlichen Rucksackreisenden sind mit 60% leicht in der Überzahl. Oft ist der Bildungsstandard hoch und viele Backpacker haben eine Ausbildung absolviert und Berufserfahrung gesammelt, bevor sie ihr Bündel schnüren und in die Welt ziehen.
Aber was sind schon Statistiken? Jeder Mensch hat individuelle Gründe, um individuell zu reisen. Für
den einen ist es schlichtes Fernweh, für den anderen Hunger nach neuen Erfahrungen.
Manche Backpacker machen sich auf den Weg, um sich nach einer Umbruchphase im Leben neu zu orientieren,
kurz: Den Sinn des Lebens zu suchen. Backpacker sind ein spannender Menschenschlag. Sie sind getrieben
von Offenheit, Neugier und dem Wunsch nach Unabhängigkeit. Kein Backpacker ist wie der andere und
doch haben alle Gemeinsamkeiten.
Backpacking ist eine Lebenseinstellung!
Es gibt unzählige Arten, bequem zu reisen. Pauschaltouristen machen sich um nichts Sorgen, alles ist
bis ins kleinste Detail durchgeplant. Der Transfer vom Flughafen zum Hotel ist geregelt, für die
Verpflegung ist gesorgt und die Urlauber können zwischen drei Menüs wählen oder ans
Buffet gehen.
Der Weg zum Strand ist ausgeschildert und eine Busrundfahrt ist im Preis enthalten, damit sie auf dem
einheimischen Basar ein paar Souvenirs erstehen können.
Zum Abschluss besichtigen sie noch eine berühmte Kathedrale oder ein Museum, dann geht es nach
vierzehn Tagen nach Hause.
Backpacker können über diese Art zu reisen nur müde lächeln. Wo bleibt da das
Abenteuer? Wo bleibt die Freiheit? Um 18 Uhr im Hotel sein, um das Essen nicht zu verpassen?
Genau darum geht es den Backpackern – um die Freiheit, sich treiben zu lassen und nicht zu wissen,
wo sie nächste Woche oder nächsten Monat sein werden.
Backpacking ist nicht einfach eine Art zu reisen, es ist eine Lebensphilosophie, die Menschen begeistert
und in die Ferne treibt.
Der neue Minimalismus: Leben aus dem Rucksack
Minimalismus ist ein brandaktuelles Thema, das sich durch die gesamte Gesellschaft zieht. Die Lebenshaltungskosten steigen weiter an, der Wohnraum wird knapper, dafür explodieren die Mieten und dann sind da noch die Umweltfragen, die viele Menschen beschäftigen.
Zurzeit verbrauchen wir in den Industrienationen so viele Ressourcen, als hätten wir fünf weitere Erden zur Verfügung.
Immer mehr Menschen denken um und hinterfragen ihren Lebensstandard. Brauchen wir alle ein Eigenheim, das uns lebenslang bindet, ein eigenes Auto, alle drei Jahre neue Möbel? Jeder Deutsche besitzt durchschnittlich zehntausend Dinge.
All diese Dinge müssen gekauft, instandgehalten, verwahrt, versichert, abgestaubt und irgendwann
entsorgt werden. Jeder Mensch, der schon eine Haushaltsauflösung organisieren musste, gruselt sich
davor
Es fühlt sich an, als hätten die Dinge Macht über uns, wir werden zum Eigentum unseres
Eigentums, weil wir alles verwalten und unterhalten müssen, was wir zum Leben »brauchen«.
Wie viel brauchen wir wirklich?
Es gibt viele Bewegungen in unserer Gesellschaft, die auf ihre Art versuchen, aus dem Kreislauf
auszusteigen.
Das Karussell dreht sich für viele immer um dasselbe Thema: Geld verdienen, um Geld ausgeben zu können.
Für Dinge, die uns nicht glücklich machen.
Ganz »nebenbei« werfen wir statistisch gesehen in Deutschland noch pro Person und Jahr 82
Kilogramm Lebensmittel in den Abfall und »produzieren« jährlich rund 200 Kilogramm
Verpackungsmüll pro Kopf.
Zum Leben bleibt uns keine Zeit mehr. Wir müssen auf der Karriereleiter ständig weiterklettern,
um das alles zu finanzieren. Ist es da ein Wunder, wenn immer mehr Menschen Sehnsucht nach einem
einfachen Leben bekommen?
Es entwickeln sich zurzeit viele alternative Lebensmodelle, die andere Prioritäten in den
Vordergrund rücken. Es entstehen alternative Wohnprojekte mit Selbstversorgung aus dem Garten, um
zu saisonaler und regionaler Ernährung ohne Verpackungsmüll zurückzukehren.
Da ist Omas Rat wieder gefragt, wenn es ans Einmachen geht.
Mehrgenerationenhäuser werden beliebter, um der Vereinsamung im Alter vorzubeugen. Und immer mehr junge Menschen setzen sich andere Ziele als die Generation ihrer Eltern.
Neue Ziele – auf Reisen und im Leben
Es geht Backpackern um viel mehr als darum, kostengünstig Urlaub zu machen. Viele von ihnen befinden
sich auf einer Sinnsuche und wollen erleben, was Mensch mit Geld nicht kaufen kann.
Freiheit und Ungebundenheit sind ihnen wichtiger als eine Hypothek für ein Haus und berufliche
Lorbeeren. Obwohl viele Backpacker ihr eigenes Business gründen und unterwegs für ihren
Lebensunterhalt sorgen – die Digitalisierung macht es möglich.
Ein unabhängiges Blog-Business mit freier Zeiteinteilung. Der Verkauf von Reiseberichten oder
spektakulären Fotos an heimische Medien, Werbeeinnahmen über einen Video-Kanal, der Verkauf
von digitalen Produkten. Digitale Nomaden finden immer neue Wege, über das Internet ihre
Reisekosten zu bestreiten.
Ein niedriger Lebensstandard und neue, freie Möglichkeiten in der Arbeitswelt erlauben es vielen
Backpackern, für Monate oder Jahre durch die Welt zu tingeln.
Andere machen einen radikalen Schnitt, verkaufen alles, was sie haben, kündigen ihren Job und
berechnen ihr Budget so, dass sie sich für eine gewisse Zeit keine Sorgen machen. Was danach kommt,
wird sich entwickeln, wenn die Zeit reif ist.
Es erfordert viel Mut, den Rucksack zu packen und loszuziehen, ohne Netz und doppelten Boden. Viele
Backpacker empfinden gerade das als ihre spannendste persönliche Herausforderung: Sie wollen raus
aus der Komfortzone und rein ins abenteuerliche Leben.
Der Reiz der Freiheit – Backpacker wollen es wissen!
Sind Backpacker Menschen, denen es an Verantwortung fehlt, die sich nicht festlegen und Verbindlichkeiten
eingehen wollen? Absolut nicht!
Gerade diese Rucksack-Menschen übernehmen sehr viel Verantwortung. Vielleicht nicht so, wie ihre
Eltern es getan haben. Während es früheren Generationen noch wichtig war, ein Heim zu
schaffen, Kapital anzusammeln und für die Rente zu sorgen, geht es Backpackern eher darum, globale
Verantwortung zu übernehmen.
Der minimalistische Lebensstandard verringert den Konsum. Vielen reisenden Freigeistern ist es wichtig,
den regionalen Handel und die Landwirtschaft in ihren Reiseländern zu unterstützen –
indem sie heimische Produkte kaufen. Sie ernähren sich so, wie die Menschen vor Ort es tun.
Der Austausch mit fremden Kulturen ist ihnen sehr wichtig. Wer mit dem Rucksack reist und mal hier, mal
dort bei Einheimischen wohnt, statt in den Bettenburgen der großen Hotelketten, lernt Land und
Leute ganz anders kennen, als ein Pauschaltourist.
Viele Backpacker gehören zur »Generation Praktikum«, sie müssen in einer Berufswelt
zurechtkommen, die befristete Verträge bietet, immer neue Qualifikationen erfordert und wenig
Sicherheit verspricht.
Mit ihrem Lebensstil machen die flexiblen Freigeister das beste aus der Situation, bessern ihre
Sprachkenntnisse auf und sammeln Auslandserfahrung. Sie werden so vielleicht zu gefragten Arbeitskräften
auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Führungskräfte, die in zwei oder mehr Kulturen zu Hause
sind, werden dringend gebraucht.
Backpacking kann sich durchaus als Karrieresprungbrett erweisen, wenn die autarken Weltreisenden einmal sesshaft werden und eine Familie gründen wollen.
Von liebenswerten Chaoten und ernsten Kontrollfreaks
Manche Backpacker, besonders unerfahrene Anfänger, gehen lieber auf Nummer sicher. Da wird bis ins
kleinste Detail jede Tour geplant, die Strecken berechnet, das Reisebudget bis auf den Cent ausgerechnet
und natürlich muss der Hamster bei den Nachbarn untergebracht werden. Das alles ist richtig und
wichtig.
Niemand strandet gern in einem fremden Land ohne Geld und ohne Perspektive. Schon gar nicht, wenn der
Hamster nicht gut versorgt ist.
Das Reisen als Wandervogel verändert scheinbar viele Backpacker und das Sicherheitsdenken wird für
viele von Tour zu Tour unwichtiger. Irgendwann wird es zur Sucht, frei und ungebunden zu sein. Nicht zu
wissen, wo sie als Nächstes hinfliegen.
Und dann ist da immer noch das Internet. Backpacker sind weltweit vernetzt und nutzen Social Media
Portale, um ihr nächstes Ziel ausfindig zu machen.
Viele nutzen Portale, auf denen Helfer gesucht werden, die für eine bestimmte Zeit mit anfassen und dafür Kost und Logis bekommen. Viele Rucksackreisende sammeln Berufserfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen. Manche helfen, ein altes Fachwerkhaus zu sanieren, andere betreuen Kinder oder versorgen Tiere, wenn die Halter im Urlaub sind und vieles mehr. Diese ständig neuen Herausforderungen lassen das Leben nie langweilig werden und bringen neue Lebenserfahrung.
Deutschland als Backpacker-Land
Nun liegt der Gedanke nahe, dass es viele Backpacker in ferne Länder zieht, nach Asien, nach
Neuseeland oder auf den riesigen amerikanischen Kontinent.
Viele Menschen träumen von karibischen Stränden und geheimnisvollen fremden Kulturen. Aber
auch Deutschland hat für viele Backpacker seinen Reiz – für Einheimische und Fremde.
Für deutsche Backpacker ist es oft reizvoll, die Welt vor ihrer Tür zu entdecken. Es müssen
keine Fernflüge sein, die die Umwelt belasten. Auch fällt das Problem mit der Sprachbarriere
weg, wenn sie ihr eigenes Land bereisen.
Auch aus dem Ausland kommen Backpacker nach Deutschland, um herauszufinden, ob es hier mehr gibt als Bier
und Neuschwanstein.
Deutschland hat vieles zu bieten! Von der heißesten Hauptstadt der Welt bis hin zu charmanten
kleinen Öko-Projekten tief in der Provinz. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Kultur, Kunst,
Jobmöglichkeiten und Landschaften zu entdecken.
Und natürlich braucht jeder Backpacker auf seiner Tour durch Deutschland hin und wieder ein gemütliches
Zimmer, um die Seele baumeln zu lassen und die Gegend und die Menschen kennenzulernen.
Ein Monteurzimmer oder eine kleine private Ferienunterkunft mit Familienanschluss ist optimal geeignet, um den Rucksack abzulegen, eine neue Region zu erkunden und nette Menschen kennenzulernen.