Wesseling, zentral zwischen Köln und Bonn gelegen, ist ein bedeutender Industriestandort, als dessen
größter Arbeitgeber die chemische Industrie fungiert. Shell ist in der 36.000 Einwohner zählenden
Kleinstadt ebenso vertreten wie Lyondell-Basell und Evonik Industries.
Unterkünfte in der Nähe der
Evonic Industries finden Sie in Wesseling.
Evonik erzeugt, verkauft und versendet pro Jahr 600.000 Tonnen Chemieprodukte. Das 330.000 Quadratmeter
große Gelände dieses traditionsreichen Werks beherbergt vierzehn Produktionsanlagen
unterschiedlichster Geschäftsbereiche. Forschungs- und Entwicklungszentrum für Silica und
zahlreiche andere Einrichtungen machen es zu einer der größten Produktionsstätten der
Evonik Industries AG.
Was diesen Standort zu dem gemacht hat, was er heute ist, und welchen Stellenwert die Deutsche Gold- und
Silber-Scheideanstalt (Degussa) einnimmt, erfahren Sie hier.
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Beliebte Städte anzeigenWesseling – von der Gutsherrschaft zum Industriestandort
Archäologische Funde weisen darauf hin, dass es bereits um 1200 bis 1100 v. Chr. menschliche
Siedlungen im Bereich des heutigen Wesseling gab.
Jungsteinzeitliche Beile aus der Zeit um 400 bis 200 v. Chr. konnten in Wesseling, Keldenich, Berzdorf
und Urfeld geborgen werden. Die Ausgrabung eines römischen Landhauses belegt das Vorhandensein römischer
Ansiedlungen in dieser Region. Fränkische Grabfelder aus dem 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. geben
einen Hinweis auf eine Besiedelung durch die Franken.
Der Ortsname Wesseling lässt sich auf eine Gutsherrschaft namens „Waslicia“ zurückführen,
die 820 n. Chr. an das Kloster Montfaucon überschrieben wurde.
Die Bezeichnung „Oberwesseling“ findet sich erstmals in Dokumenten aus dem Jahr 1238 als
„Weslic superior“. Die alten Namen „Waslicia“ und „Weslic“
entstammen dem Begriff „Waslic“, der auf „Was(i)liacum“, die Siedlung eines
„Was(i)lio“, zurückzuführen ist.
Bis zur Industrialisierung blieb der Ort zwischen Bonn und Köln eher unbedeutend. Um 1700 gab hier
es eine Gespannwechselstelle der Treidelschifffahrt.
Erst 1793 ließ sich ein Gerbereibetrieb als Vorbote des kommenden Industriezeitalters in Wesseling
nieder. Das „Haus Ruttmann“ gehörte zur 1994 durch H. Krings und J. Werotte gegründeten
Sohllederfabrik, die sich im Laufe der Jahre zu einer der renommiertesten Gerbereien zwischen Mosel und
Rhein entwickelte.
Die wirkliche Industrialisierung setzte in Wesseling erst ein, als die Brüder Heinrich und Franz
Zimmermann im Jahr 1880 die Chemische Fabrik Wesseling gründeten.
Von der Chemische Fabrik Wesseling AG zur Degussa
Obwohl die Standortgeschichte des Degussa-Werks in Wesseling am Rhein bis ins Jahr 1880 zurückreicht,
war der Gründergedanke modern und innovativ. Die Basis für den heutigen Industriestandort
bildete eine Recycling-Idee des deutschen Chemikers Heinrich Zimmermann.
Aus dessen Forschungsarbeit stammte ein Verfahren, das dazu diente, aus bis dahin unverwertbarer
Gasreinigungsmasse cyanidhaltige Salze wie Ferrocyankalium zu gewinnen.
Bei der Gasreinigungsmasse handelte es sich um ein Abfallprodukt, dass bei der Herstellung des für
die Straßenlaternen benötigten Leuchtgases entstand. Für die industrielle Nutzung seiner
neuen Methode suchte Zimmermann ein geeignetes Fabrikgelände. Dieses fand er im zwischen Köln
und Bonn am Rhein gelegenen Wesseling.
Am 29. Mai 1880 stellte er gemeinsam mit seinem Bruder Franz ein Konzessionsgesuch zum Bau einer Fabrik
für die Anfertigung chemischer Präparate. Ins Auge gefasst wurde das Grundstück einer
ehemaligen Papierfabrik. In dieser hatte die Firma Heymann und Sohn zwischen 1876 und 1880 Stroh- und
Packpapier hergestellt. Der Eintrag der neuen Fabrik ins Handelsregister des Amtsgerichts Bonn erfolgte
am 1. Juni 1880 unter dem Firmennamen H. & F. Zimmermann.
Nach zahlreichen Einwendungen der Anwohner und auf Grundlage von Gutachten wurde die Konzession am 3.
Januar 1881 verfügt. Auflage war, dass die Gasreinigungsmassen unter Dach gelagert werden müssten.
1883 erwarben die Brüder das am nördlichen Ortsausgang befindliche Grundstück am
Sandberg. Sie verbrachten bis 1893 den gesamten Betrieb auf dieses Gelände. Nach 1893 expandierte
das Unternehmen, nachdem Josef Zimmermann, der Sohn Heinrich Zimmermanns, nach dessen Tod in die
Firmenleitung eingestiegen war.
Bis 1900 wurden die Fabrikanlagen um ein Lager, Laboratorien, Verwaltungsgebäude sowie um Kamin-
und Kesselgebäude erweitert.
Im Jahr 1901 folgte der Bau einer Schwefelsäurefabrik auf einem knapp neun Hektar großen Gelände
zwischen Rhein und Landstraße. Diese produzierte fortan aus dem Abfall der Farbenproduktion
Schwefelsäure nach dem Bleikammerverfahren.
Das innovative Verfahren der Zimmermann-Brüder zur Gewinnung von Ferrocyankalium war für die
damalige Gold- und Silber-Scheideanstalt, die später unter dem Namen Degussa bekannt wurde, von großem
Interesse. Ferrocyankalium war ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Edelmetallscheidung, die zu
jener Zeit das Kerngeschäft des Frankfurter Unternehmens bildete.
Als sich die Brüder Zimmermann im Jahr 1905 mit ihrem bislang größten Konkurrenten, der
Firma L. Vossen & Co. in Neuß, vereinigten um die Chemische Fabrik Wesseling AG zu gründen,
stieg die Scheideanstalt mit einem Anteil von 12 Prozent mit ein. 1909 waren in der Fabrik 100 Menschen
beschäftigt.
Mit dem Ersten Weltkrieg nahm die Nachfrage nach Ferrocyankalium ab, da die Geschäftsbeziehungen zu
den Hauptkunden in den USA und England unterbrochen waren. Nach Ende des Krieges verlagerte sich das
Kerngeschäft des Betriebes auf die Erzeugung von Schwefelsäure, Schwefel und
Eisenpigmenten.
1940 übernahm die Degussa 51 Prozent des Aktienkapitals der Chemischen Fabrik Wesseling.
1943 setzte das Unternehmen eine Extraktionsanlage zur Schwefelgewinnung in Betrieb, in der
Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter die kriegsbedingt fehlenden Arbeitskräfte ersetzten. Noch während
des Zweiten Weltkriegs lief die Herstellung von Verstärkerfüllstoffen für die
Gummiindustrie an.
Die Gebäude dieses Standorts waren nach Kriegsende noch weitgehend unzerstört. So wurde die
Produktion ab 1947 mit teilweise neuen Erzeugnissen wie Schädlingsbekämpfungsmitteln auf Basis
von Schwefel, Gasreinigungsmasse und Cyanid wieder aufgenommen.
1959 übernahm die Degussa, die ihre Unternehmensanteile über die Jahre kontinuierlich
gesteigert hatte, die Chemische Fabrik und machte daraus seine Zweitniederlassung Wesseling.
Degussa-Produkte am Standort Wesseling
Blausäure
1952 hatte die Degussa in unmittelbarer Nähe der Chemischen Fabrik Wesseling ein eigenes Werk für
die Herstellung von Blausäure errichtet. Beide Werke wurden 1980 organisatorisch
zusammengefasst.
Die in Wesseling erzeugte Blausäure dient heute noch als Ausgangsstoff für zahlreiche
Evonik-Produkte. Sie kommen sowohl in der kunststoffverarbeitenden und in der pharmazeutischen Industrie
als auch in der Metallverarbeitung, bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln und in der
Farbherstellung zum Einsatz.
Silicate und Silica
Zusammen mit der Blausäure und den daraus erzeugten Produkten bildet der Bereich der Silikate und
Silica den Mittelpunkt von Forschung und Produktion in Wesseling.
Bei dieser Produktgruppe handelt es sich um chemische Universalstoffe. Diese werden aus Wasserglas
hergestellt und sind in den unterschiedlichsten Lebensbereichen von Nutzen. Sie dienen als Verstärkerfüllstoffe
für Kautschukprodukte wie Autoreifen, um deren Haltbarkeit zu erhöhen und ihren
Energieverbrauch zu senken.
Als Klär- und Absorptionsmittel kommen sie unter anderem bei der Bierherstellung zur Anwendung.
Auch als Füllstoffe in Druckfarben, Klebstoffen und Zahnpasten.
Darüber hinaus verbessern Silica das Fließverhalten von Pulvern wie Gewürzen oder Löschpulvern.
Evonik Industries als Nachfolger von Degussa betreibt in Wesseling heute die weltgrößte
Produktionsanlage von Silica und Silikaten. Zugleich ist dieser Standort ein Silica-Kompetenzzentrum für
Forschung und Entwicklung.
Pionierarbeit auf diesem Gebiet hatte das Werk Wesseling im Jahr 1951 mit der Erfindung einer weißen
Kieselsäure namens Ultrasil geschaffen. Für deren Entwicklung zeichnete sich Hans Verbeek
verantwortlich.
Ultrasil verfügte über ähnliche Eigenschaften wie der Füllstoff Aerosil, ließ
sich jedoch wesentlich preiswerter herstellen. Zunächst für die Fertigung von Gummisohlen
genutzt, fand Ultrasil bald Eingang in die Reifenindustrie. Dort ermöglichte es die Herstellung der
damals gefragten und heute noch von einigen Liebhabern bevorzugten Weißwandreifen.
Methylmethacrylat
1964 lief im Degussa Werk in Wesseling eine Anlage zur Produktion von Methylmethacrylat (MMA) an. Aus
diesem wird Polymethylmethacrylat (PMMA) hergestellt, das im Automobilbereich, in chemischen Dübeln
und Betonverflüssigern und in der Lichtwerbung Anwendung findet.
Weitere Einsatzgebiete sind Lärmschutzwände und Flachbildschirme, Solaranwendungen und
Leichtbauteile.
Ihre Aktivitäten in diesem Sektor übertrug die Degussa 1997 einer neuen, hundertprozentigen
Tochtergesellschaft, der Agomer GmbH mit Firmensitz in Hanau-Wolfgang.
Methionin
1967 startete in Wesseling die Produktion von Methionin, einer schwefelhaltigen Aminosäure, deren
Haupteinsatzbereich die Tierernährung ist.
Bei der in den Nachkriegsjahren beginnenden Entwicklung der synthetischen Aminosäure knüpfte
die Degussa AG an Erkenntnisse aus den frühen 1920er Jahren an. 1922 hatte J. H. Müller, ein
Forscher der Columbia University in New York eine schwefelhaltige Aminosäure isoliert, jedoch eine
falsche Summenformel angegeben. Diesen Fehler korrigierte drei Jahre später der japanische Forscher
Odake, der dieser Aminosäure den Namen „Methionin“ gab.
Ursprünglich zur Behandlung der bei Kriegsheimkehrern häufigen Hungerödeme gedacht, zog
Methionin bald in den Sektor der Tiernahrung ein. Ein Fütterungsversuch mit Legehennen hatte
ergeben, dass die Aminosäure die Legeleistung verbessert.
1953 wurde Methionin vom Landwirtschaftsministerium in Bonn für die Verwendung in Tierfutter
zugelassen. Heute bietet Evonik Industries ein breites Sortiment an Aminosäuren für die
Tierernährung, den Pharma- und den Nahrungsmittelsektor an.
Die Geschichte der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt
Der Chemiekonzern Evonik Industries besteht erst seit 2007. Er verfügt jedoch über vielseitige
historische Wurzeln, die bis in die Anfänge der deutschen Industriegesellschaft zurückreichen.
Zu den Vorgängergesellschaften des Unternehmens gehört neben der Goldschmied AG, der Hüls
AG, der Röhm GmbH, der Stockhausen GmbH und der ehemaligen SKW Trostberg AG die Degussa AG. Diese
verfügte mit der Chemische Fabrik Wesseling AG in der Kleinstadt am Rhein über einen Standort.
Erste Anfänge als Münzscheiderei
Die Geschichte der Degussa AG lässt sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen.
Friedrich Ernst Roessler (1830 - 1883), der „Münzwardein“ der Frankfurter Münzprägeanstalt,
richtete 1843 auf Wunsch der Stadt eine Edelmetallscheideanstalt im damaligen Münzgebäude ein.
Hier wurden nicht mehr benötigte oder beschädigte Geldstücke in ihre Einzelbestandteile
zerlegt, um das darin enthaltene Edelmetall zurückzugewinnen. Darüber hinaus ließ er
nahe der Münze, auf dem heutigen Evonik-Gelände in der Bankenmetropole, ein
chemisch-technisches Labor installieren. In diesem wurden Silbernitrat und Cyansalze, die Nebenprodukte
der zu jener Zeit gebräuchlichen Schwefelsäurescheidung, verarbeitet.
Cyankalium wurde zum Beispiel für die Galvanotechnik und später für die Goldlaugung benötigt.
Nachdem Frankfurt infolge des preußisch-österreichischen Krieges im Jahr 1866 seine
politische Selbstständigkeit verlor und unter preußische Herrschaft gelangte, wurde Roessler
preußischer Beamter und musste sich aus dem privatwirtschaftlichen Scheidegeschäft zurückziehen.
Der Scheidereibetrieb ging an seine ältesten Söhne Heinrich und Hector über, beide
studierte Chemiker.
Die beiden verlegten die Scheideanstalt in das Labor und führten die zwei Geschäftszweige
fortan unter dem Firmennamen Friedrich Roessler Söhne weiter.
Die Scheideanstalt wird zur Aktiengesellschaft
Nach Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 waren nur noch Mark und Pfennig als Zahlungsmittel
zugelassen. Die Münzen der einstigen deutschen Kleinstaaten, beispielsweise der süddeutsche
Gulden, wurden obsolet und aus dem Verkehr gezogen.
Um genügend Material für die Prägung der neuen Währung zu haben, musste zunächst
aus dem alten Geld das Edelmetall zurückgewonnen werden. Die Firma Friedrich Roessler Söhne
verfügte über ausreichende technische Kapazitäten, um die umfangreichen Mengen an Münzen
zu verarbeiten.
Allerdings fehlte es ihnen an Kapital, um die von der Reichsregierung verlangten hohen
Sicherheitsleistungen zu erbringen. Der Ausweg aus diesem Dilemma bestand in der Umwandlung der
Scheideanstalt in eine Aktiengesellschaft, die im Januar 1873 vollzogen wurde. Das Startkapital betrug
1,2 Millionen Goldmark.
Als Gründer der AG Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler fungierten mehrere
Banken. Heinrich und Hector Roessler waren die ersten Direktoren.
Aufgrund des umständlich langen Firmennamens wurde das neue Unternehmen jahrzehntelang nur als
„Scheideanstalt“ bezeichnet. Ab den 1930er Jahren kam zunehmend die Kurzbezeichnung Degussa
auf, ein Kurzwort, das als Telegrafenadresse für die Firma diente.
Erweiterung alter und Expansion in neue Geschäftsfelder
Bis zum Abschluss der Münzreform in den Jahren 1878/79 war das Auskommen des Unternehmens durch die
Verträge mit der Regierung gesichert.
Währenddessen hatten zwei weitere Söhne von Friedrich Ernst Roessler Niederlassungen in Berlin
und Wien eröffnet. So mussten Hector und Heinrich schnell Ersatz für die auslaufenden
Regierungsverträge finden, um diese Geschäfte halten zu können. Von jetzt an verlief die
Entwicklung der Degussa in unterschiedliche, sich zum Teil überschneidende Richtungen.
Zunächst perfektionierte und monopolisierte das Unternehmen die Herstellung von Glanzgold. Dies lässt
sich zur feuerfesten Dekoration von Porzellan, Glas und Email verwenden. Damit ließ sich in der
Zeit des viktorianischen Stils viel Geld verdienen.
1885 führte diese Innovation zur Gründung einer neuen Filiale in den USA, die sich komplett im
Besitz der Degussa befand. Unter dem Namen Roessler und Hasslacher brachte sie einen Großteil des
Kapitals ein. Das wurde für die Expansion der Verarbeitung von gold-, silber-, kupfer- und
bleihaltigen Erzen benötigt.
Hieraus resultierten neue Investitionen in eine in Hoboken ansässige belgische Fabrik im Jahr 1887
sowie in die in Hamburg befindliche Norddeutsche Affinerie in Hamburg kurz vor dem Ersten
Weltkrieg.
1898 gründete die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt zusammen mit einem englischen Partner
die Electro-Chemische Fabrik Natrium GmbH. Diese stellte Natrium her, das die Degussa für die
Produktion von Cyansalzen benötigte.
1919 erwarb die Degussa überdies das in Pforzheim ansässige Edelmetallunternehmen Dr. Richter
& Co und begann mit der Erzeugung von Zwischenprodukten, vor allem Legierungen, für Zahnersatz
und Schmuck. Dies führte dazu, dass die Degussa im Jahr 1905 in die in Hanau beheimatete Firma G.
Siebert investierte und ihrer Edelmetallpalette Platin hinzufügte.
Darüber hinaus expandierte das Unternehmen in zahlreiche weitere neue Bereiche, die weit über
sein traditionelles Tätigkeitsfeld hinausgingen. Wie in die Produktion von keramischen Farben,
Steingut sowie Öfen.
Die zweite große Entwicklungslinie nahm ihren Anfang ebenfalls in den achtziger Jahren des 19.
Jahrhunderts. Zunächst wurde der Vorstand um zwei Kaufleute erweitert, die nicht Teil der
Roessler-Familie waren.
Das Novum bestand darin, dass die Degussa zahlreichen Herstellern chemischer Spezialprodukte ihre
Vertriebsdienste anbot. Ab 1890er Jahren errang das Unternehmen lukrative Kommissionen sowohl für
die Vertretung von deutschen Beteiligten an etlichen internationalen Kartellen, z. B. für
verschiedene Säuren, Chinin und Cyanide, als auch mit der Koordination des Verkaufs und Vertriebs
vieler kleiner Firmen.
1930/31 erwarb die Degussa die Holzverkohlungs-Industrie AG (HIAG) in Konstanz und den Verein für
Chemische Industrie in Mainz. Beide stellten Holzkohle und weitere Produkte auf Holzbasis wie Holzessig,
Kreosot, Aceton, Methanol und Formaldehyd her.
Auf diese Weise kamen zahlreiche organische Chemieprodukte, darunter Methanol und Acrolein in das
Unternehmen. Im Jahr 1932 kaufte die Degussa eine Flammrußfabrik in Kalscheuren bei Köln und
stieg in das Geschäftsfeld der Industrieruße ein.
Die Degussa in Zeiten des Nationalsozialismus
Nach Ende des Ersten Weltkriegs gingen der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt alle ausländischen
Beteiligungen verloren. Damit büßte sie vorübergehend stark an Wert ein.
Im Jahr 1930 übernahm Ernst Busemann, ein erfahrener Kaufmann, das neu geschaffene Amt des
Vorstandsvorsitzenden. Unter seiner bis 1939 dauernden Leitung investierte das Unternehmen vermehrt in
Sachwerte. Es kaufte neue Firmen auf, erweiterte Anlagen und vergrößerte Beteiligungen.
Dank dieser Unternehmenspolitik brachte die Degussa die Inflation und die Weltwirtschaftskrise
weitgehend unbeschadet hinter sich.
Dass das Unternehmen verwundbar blieb, zeigt sich daran, dass es eine Beteiligung der I. G.
Farbenindustrie AG an verschiedenen Unternehmungen (z. B. Österreichische Chemische Werke, Degesch)
zulassen musste.
Zu Beginn der 1930er Jahre war die I.G. Farben ein großer, nahezu erdrückender Konkurrent.
Zudem war die Degussa bis 1934 massiv von der Firma Henkel abhängig. Die Düsseldorfer Firma
bezog in großem Maße Natriumperborat, einen Waschmittelzusatz.
Einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Entwicklung von Degussa hatte die von den Nationalsozialisten
ab 1933 aufgebaute „gelenkte Marktwirtschaft“ mit den vom Staat vorgegebenen Zielen „Arisierung“,
Autarkie und Aufrüstung.
Die Verantwortlichen der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt gingen davon aus, dass Unternehmen könne
nicht mehr erfolgreich arbeiten, wenn diese Vorgaben nicht erfüllt würden.
Degussa und NSDAP
Zur Zeit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 war keiner der neun
Degussa-Vorstände Mitglied der NSDAP. Wenn gab es Parteimitglieder in der mittleren
Leitungsebene.
Vorstand und Aufsichtsrat kümmerten sich zunächst wenig um die Partei. Da sie das künftige
Wachstum der Degussa gefährdet sahen, arrangierten sie sich zunehmend mit der neuen Regierung. Sie
folgten der, durch den Vorstandsvorsitzenden Ernst Busemann im Jahr 1937 ausgegebenen, Devise: „Es
hat keinen Sinn, gegen den Strom zu schwimmen.“
Das Arrangement sah vor, dass ein Vorstandsmitglied offiziell Parteimitglied werden sollte. Ausgewählt
wurde zunächst Hermann Schlosser. Er hatte während des Ersten Weltkriegs als Soldat gekämpft
und romantisierte Frontkämpfertum, Treue und Pflicht, wie viele seiner Zeitgenossen.
Da Schlosser Freimaurer war, lehnte die NSDAP 1933 seinen Antrag ab. Erst 1939, als er nach Busemanns
Tod dessen Posten als Vorstandsvorsitzender übernahm, erfolgte die Aufnahme in die Partei per
Gnadenerlass.
Die politische Einstellung der Degussa-Entscheidungsträger zwischen 1933 und 1945 reichte von großbürgerlich-konservativ
bis hin zu überzeugt nationalsozialistisch. Teilweise mit niedriger Parteinummer, die ein gewisses
Statussymbol darstellte.
Die sechs jüdischen Aufsichtsratsmitglieder hatten die Wahl, ihren Posten direkt aufzugeben oder
nach Ende ihrer Amtszeit auszuscheiden. Der letzte von ihnen, der Aufsichtsratsvorsitzende der
Metallgesellschaft, Richard Merton, ging 1938.
Die Degussa und die Vertreter der Regierung arbeiteten weitgehend, wenn auch nicht immer, spannungsfrei
zusammen. Die Bereitschaft zur Kooperation, gepaart mit taktischer Voraussicht, half dem Unternehmen
neben einigen glücklichen Zufällen, sich der indirekten Kontrolle durch die NSDAP in der Führungsetage
und auf Mitarbeiterebene zu entziehen.
Arisierungen
Die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten umfasste die „Arisierungen“, das heißt,
den Übergang jüdischer Besitztümer an „rein deutsche“ Personen und
Unternehmen.
Die Degussa übernahm insgesamt zehn Unternehmen, davon sieben in Deutschland und drei im
Protektorat Böhmen und Mähren, sowie drei Beteiligungen.
Des Weiteren erwarb sie vier umfangreiche Aktienpakete und zehn Grundstücke in Köln,
Frankfurt, Hamburg, Berlin, Prag und Wien. Zuletzt kaufe Sie im August 1944 ein beschlagnahmtes
Patent.
Am frühesten „arisiert“ wurden die Pharmafirma Chemisch-Pharmazeutische Werke Bad
Homburg AG in Frankfurt, das Bonner Unternehmen Dr. L. C. Marquart sowie die Berliner Degea AG, die spätere
Auergesellschaft.
Insgesamt folgten die Übernahmen durch die Degussa einem zeitlichen Muster. Die ersten „Arisierungen“
geschahen im großen Ganzen frei von Druck.
Meist handelte es sich bei den Verkäufern um langjährige Geschäftspartner. Ab 1933 nahmen
sie von sich aus Kontakt auf, als ihre Lage infolge von Repressalien seitens staatlicher Organe und der
NSDAP aussichtslos geworden war. Die Degussa bot ihnen Preise an, die als kaufmännisch „fair“
zu bezeichnen sind.
Die Firma Dr. L. C. Marquart durfte mit Erlaubnis der Kreisleitung weiterhin jüdische Angestellte
beschäftigen, da deren Know-how unverzichtbar war. Ab 1938 kam es auch zu herzlosen Übernahmen,
bei denen ausschließlich eigene Interessen eine Rolle spielten.
Autarkie und Aufrüstung
Nach 1935 fußte der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland vor allem auf Rüstung und
Autarkie. Letzte sollte dem Dritten Reich zur weitgehenden Unabhängigkeit von Importen
verhelfen.
Ab 1938 war die Degussa, wie zahlreiche andere Unternehmen, in das nationalsozialistische
Wirtschaftssystem integriert. Ihre Manager durften nur begrenzt freie Entscheidungen treffen.
Bei Bedarf lenkte das Regime sie mit einer Mischung aus Anreizen und Druck. Es trieb die Produktion
voran, dirigierte die Ressourcen und schuf neue Absatzmärkte. Der Spielraum der Degussa-Leitung
wurde immer kleiner, was sich besonders im Geschäftsfeld Aktivruß zeigte. Als
Hauptbestandteil strapazierfähiger Gummireifen erfreute dieser sich eines großen Interesses
bei den Nationalsozialisten, zumal das Erzeugnis ihren Autarkieplänen entgegenkam.
Das Reichswirtschaftsministerium drängte die Degussa dazu, in der 1932 übernommenen Flammrußfabrik
in Kalscheuren an Möglichkeiten zur Produktion eines aktiven Gasrußes zu forschen. Sie
wollten mit den in diesem Bereich marktführenden USA konkurrieren.
Nachdem dies im Jahr 1934 gelungen war, versuchte das Regime umgehend, Einfluss auf das Ausmaß und
die Entwicklung dieses Geschäftsfeldes zu nehmen. Obwohl die Degussa kein großes Interesse an
der Ausweitung ihres Gasrußbereichs und an einer Beteiligung in der Reifenindustrie hatte,
unterwarfen sich die Manager letztendlich diesem Willen.
Hitler erließ am 18. Oktober 1936 die Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplans. Dieser
Plan hatte zum Ziel, die Wirtschaft auf die Beschleunigung der Rüstung und die Autarkie
auszurichten. Deutschland war, aufgrund seiner Rohstoffabhängigkeit vom Ausland, nicht fähig,
einen längeren Krieg zu führen.
Die Anforderungen dieses Vierjahresplans führten dazu, dass der Degussa, der I.G. Farbenindustrie
AG und vielen weiteren Unternehmen gegen Ende der dreißiger Jahre das Geld ausging. Der Staat
forderte größere Investitionen, welche die Gewinne zusammenschmelzen ließen.
Das Edelmetallgeschäft in der Nazizeit
Mit Übernahme der Macht durch die Nazis gestaltete sich das Edelmetallgeschäft der Degussa
schleppender. Grund hierfür war die in diesem Zuge eingeführte Devisenbewirtschaftung.
Die Reichsmark konnte kaum gewechselt werden und die Reichsbank hortete das Gold. Die Scheideanstalten
arbeiteten bis zum Eintritt der sogenannten „Edelmetallaktion“ Ende 1938 weit unterhalb
ihrer Kapazität.
Nach der Reichspogromnacht am 9. November desselben Jahres entschied die Regierung, der jüdischen
Bevölkerung alles Silber, Gold und Platin wegzunehmen. Die Juden mussten es als sogenanntes Sühnegeld
in einen „Scherbenfonds“ einzahlen. Aus dem wurde die Beseitigung der Schäden der
Novemberpogrome finanziert. Insgesamt flossen der Staatskasse mehr als eine Milliarde Reichsmark
zu.
Für die Ablieferung ihres Edelmetalls bei den staatlichen Pfandhäusern erhielten die Juden
eine formale Entschädigung, die auf gesperrte Konten ging. Diese zog der Staat ein, sobald die
ehemaligen Besitzer das Land verließen oder deportiert wurden.
Die Pfandhäuser übergaben das Edelmetall an die Scheidereien. Diese verarbeiteten und
veredelten es und lieferten es als Barren an die Reichsbank oder, auf Anordnung, an andere Unternehmen.
Dafür erhielten sie eine Scheidegebühr und einen geringen Gewinn.
Die Degussa als bedeutendste Edelmetallscheiderei auf deutschem Boden bot der Reichsbank bessere
Konditionen als ihre Mitbewerber. Sie konnte sich damit zahlreiche Scheideaufträge sichern.
Bei der Ausraubung der jüdischen Bevölkerung in den von Deutschland besetzten Territorien
zwischen 1940 und 1945 leistete die Degussa als einer der bedeutendsten Edelmetallverarbeiter dem Regime
gute Dienste. Die Herkunft der Edelmetalle war den Verantwortlichen egal und das Unternehmen arbeitete
gewinnorientiert.
Die Berliner Niederlassung wurde direkt aus dem Ghetto Łódź mit Dentalgold beliefert. Das
Anliefern und Verarbeiten von Zahngold war nichts Außergewöhnliches. Allerdings wies der
Zustand der Lieferungen oftmals eindeutig auf deren Ursprung hin. Zum Teil waren die Lieferungen in
geschmolzenem Zustand, um Dieben während des Transports den Zugriff zu erschweren.
Schnelle Gewinne waren nicht der einzige Grund für die Degussa, sich an der Ausplünderung der
Juden zu beteiligen. Zum einen erwartete sie Folgeaufträge und zum anderen spielte die Furcht vor
Sanktionen eine Rolle, die eine Verweigerung unter Umständen nach sich gezogen hätte. Das
Motto hieß in jener Zeit: „Tun wir es nicht, dann tut es ein anderer.“
Da die Degussa dem Regime die Mitarbeit nicht verweigerte, betraute dieses das Unternehmen mit einem
Scheideauftrag. Dieser war deutlich größer, als die vorherigen. Der nach 1940 einsetzende
Auftrag umfasste sämtliche geraubten privaten und staatlichen Edelmetallbestände. Unter
anderem aus besetzten Ländern wie Frankreich und Belgien sowie aus allen im östlichen Europa
von den Deutschen okkupierten Staaten.
Zwangsarbeiter in der Degussa
Von 1939 bis 1944 beschäftigte die Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt Zivilarbeiter und
Kriegsgefangene. Aber auch Häftlinge aus Konzentrationslagern und Ghettos, die mehrheitlich von
staatlichen Stellen vermittelt beziehungsweise zugewiesen wurden.
Im Gegenzug erhielten diese Stellen einen Großteil des Lohnes. Die Produktionsmengen stiegen
aufgrund des Krieges immer mehr an. Zugleich gab es wegen der Einberufungen weniger deutsche
Arbeiter.
Die Degussa versuchte zwar, Frauen einzustellen, diese durften jedoch keine gefährlichen Arbeiten
übernehmen. Als fünfzig Prozent der deutschen Frauen einer Berufstätigkeit nachgingen,
untersagte das Regime weitere Einstellungen. Sie fürchteten ein Sinken der Moral in der Heimat und
an der Front.
Zudem litt die Qualität der Produkte am Einsatz fachlich unzureichend ausgebildeter
Mitarbeiterinnen, während gleichzeitig die Kosten stiegen. Dies lag nicht zuletzt an den vielen von
oben her verordneten Überstunden.
Die Zahl der Zwangsarbeiter war nicht konstant. Sie schwankte teilweise erheblich, da immer wieder
Kontingente abgezogen wurden. Ab 1942 mussten vor allem russische Kriegsgefangene sowie aus dem Osten
Verschleppte Zwangsdienste in deutschen Unternehmen leisten.
Der Staat sicherte sich damit eine zusätzliche Einnahmequelle, indem er mehr als die Hälfte
des sowieso geringen Verdienstes einzog. Für sogenannte Ostarbeiter war zusätzlich eine
spezielle Abgabe zu zahlen.
Die großen Werke der Degussa beschäftigten Zwangsarbeiter in ähnlichem Umfang wie die
meisten deutschen Industrieunternehmen. In den kleinen Degussa-Betrieben war ihre Anzahl an der
Gesamtbelegschaft vergleichsweise höher.
Im Jahr 1943 waren rund ein Viertel des Personalbestandes Zwangsarbeiter. Bis 1944 stieg ihr Anteil auf
mehr als ein Drittel. Da Unternehmen keine „kriegsentscheidende“ Produktion aufzuweisen
hatte, erhielt es oftmals weniger Arbeitskräfte als angefordert.
Die Erhöhung der Arbeitszeit für die Gesamtbelegschaft auf wöchentlich 60 Stunden konnte
diesen Mangel nicht ausgleichen. Zudem war es den Betriebsleitern der Degussa nicht Recht, dass die
Zwangsarbeiter Einblicke in die technischen Abläufe und Betriebsverfahren bekamen.
Allerdings blieb ihnen nichts anderes übrig, als diese Bedenken zugunsten der wehrwirtschaftlichen
Produktion zu ignorieren. Da die Wehrmacht immer mehr Niederlagen erlitt, wurde die Zahl der
Verschleppten und zusätzlicher Zwangsarbeiter zunehmend geringer. Viele Zwangsrekrutierte aus dem
Westen, setzten sich über die Grenze ab, sobald sich ihnen eine Gelegenheit bot. Darunter Belgier,
Franzosen und Niederländer.
Wie die Zwangsarbeiter behandelt wurden, richtete sich nach dem Rang ihrer Nationalität in der
Rassenideologie der Nationalsozialisten. Viele kamen zunächst in Pensionen oder Gaststätten
unter, später zunehmend in Lagern.
Eine deutliche Verschlechterung für alle Zwangsarbeiter trat im Winter 1943 mit der Niederlage der
Wehrmacht bei Stalingrad ein. Die Lager glichen jetzt Gefängnissen mit Ausgangssperre.
Disziplinierungsmaßnahmen waren an der Tagesordnung.
Noch schlechter erging es jenen, die in Konzentrationslagern und Ghettos rekrutiert wurden. Solche
Arbeiter setzte die Degussa in vier Fabriken im Osten Deutschlands ein: In den Werken der „arisierten“
Auergesellschaft in Guben und Oranienburg sowie auf den Baustellen der Neuen Fabriken in Gleiwitz in
Oberschlesien und in Fürstenberg/Oder.
Da es 1941 keine regulären Arbeiter und keine Zwangsarbeiter gab, aus denen ein Bautrupp hätte
zusammengestellt werden können, hatte sich der Baubeginn dieser Werke verzögert. Deshalb gaben
die Leiter der Projekte ihr Einverständnis, Menschen aus Ghettos und Konzentrationslagern
einzusetzen.
Die Arbeiter auf der Baustelle in Fürstenberg stammten aus dem Łódźer Ghetto und unterstanden
der SS. An diese musste die Degussa nicht nur für die Verpflegung der Arbeiter zahlen, sondern auch
für die Infrastruktur, die Unterkünfte und die Wachmannschaft. Wegen dieser Kosten und weil
das Werk nie fertiggestellt wurde, blieben die anvisierten Gewinne aus.
Für die Auergesellschaft gibt es kaum Auskünfte bezüglich der Zwangsarbeitereinsätze.
Ein Großteil der Akten wurde kurz vor oder während des Einmarschs der Roten Armee in Berlin
vernichtet.
Sicher ist, dass es sich um aus dem Osten stammende Zwangsarbeiter handelte, die unter sehr schlechten
Bedingungen lebten. Einige von ihnen verloren in dem Betrieb ihr Leben. Weitere wurden im Verlauf der
schweren Luftangriffe auf Berlin im Jahr 1945 getötet.
In Gleiwitz, wo jüdische Frauen und Männer aus Auschwitz zum Einsatz kamen, führten die
schweren Außenarbeiten ebenfalls zum Tod von Zwangsarbeitern. Ende 1944 wurde Gleiwitz zu einem Außenlager
des Konzentrationslagers.
Hieraus resultierte eine schärfere Bewachung der Arbeiter, andererseits wurde die Versorgung mit
Nahrungsmitteln zumindest vorübergehend besser. Dafür drohte jenen, die ihre Arbeit nicht
zufriedenstellend ausführten, die Deportation.
Insgesamt wird heute davon ausgegangen, dass die Degussa die Zwangsarbeiter, insbesondere jüdische
KZ-Häftlinge, nicht aus Kostengründen einsetzte. Es waren keine anderen Arbeitskräfte
verfügbar und das Unternehmen wollte sich den Forderungen des Regimes bezüglich einer
permanenten Erhöhung der Produktionsmengen nicht widersetzen.
Degussa, Degesch und Zyklon B
Zwischen 1939 und 1945 kam das Pestizid Zyklon B vor allem bei der Begasung militärischer Vorräte
und Unterkünfte, von Fahrzeugen, Schiffen, Uniformen oder für die Schädlingsbekämpfung
in Zwangsarbeiterbaracken zur Anwendung.
Etwa ein Prozent der hergestellten Menge dieser Substanz wurde durch die SS zur Tötung von rund
einer Million Menschen, missbraucht.
Cyanwasserstoff ist der wesentliche Bestandteil des Zyklon B. Besser bekannt als Blausäure, kam er
erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts bei der Begasung von Ungeziefer zum Einsatz. Der während
des Ersten Weltkrieges gegründete Technische Ausschuss für Schädlingsbekämpfung, der
direkt dem Kriegsministerium unterstand, entwickelte ein Blausäuregas. Es sollte an der Front Läuse
ausmerzen, da diese zu schweren Krankheiten führen konnten.
Aus diesem Ausschuss, der unter anderen Verfahren der Degussa nutzte, ging die 1919 ins Leben gerufene
Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung m.b.H, kurz Degesch, hervor. Ihren Sitzt
hatte sie in Frankfurt.
Zunächst waren an dieser neben der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt noch zahlreiche
weitere Firmen beteiligt, die dem Unternehmen ihre Anteile bis 1922 verkauften. Die Geschäftsführung
der Degesch oblag Walter Heerdt, der im selben Jahr ein Verfahren zur Aufsaugung niedrig siedender Blausäure
in Kieselkur fand und dem Produkt den Namen „Zyklon B“ gab.
Kurz darauf verhandelte die Degesch mit der Dessauer Zuckerraffinerie GmbH hinsichtlich der Herstellung
von Zyklon B. Die Behörden genehmigten die Produktion 1924.
Bis 1936 stellte das Dessauer Unternehmen den Stoff im Auftrag der Degussa im Alleingang her. Sie
lieferte es provisionsfrei an die Degesch aus. Die für die Erzeugung erforderliche Blausäure
erhielt die Firma von der Dessauer Schlempe GmbH. Diese gewann die hochgiftige Substanz aus den Abfällen
der Zuckerrübenverarbeitung.
Der Stabilisator für das Gas stammte vom Uerdinger Werk der I.G. Farben, ein ebenfalls benötigter
Warnstoff von der Firma Schering. Die Degussa kaufte den Dessauer Werken das fertige Produkt ab und
verkaufte es provisionsfrei an die Degesch weiter. Als zweiter Hersteller für Zyklon B kamen im
Jahr 1936 die Kaliwerke im tschechischen Kolin hinzu.
Um die Kosten niedrig zu halten vergab die Degesch ab 1925 die Vertriebs- und Anwendungsrechte für
das Zyklon B an die Heerdt & Lingler GmbH (Heli) in Frankfurt und die Tesch & Stabenow GmbH
(Testa) in Hamburg. Die Degesch hielt Beteiligungen an beiden Firmen, verkaufte ihre Anteile aber 1942
an die nach Unabhängigkeit strebende Testa.
Beide Vertriebsunternehmen teilten sich den Markt, wobei die Elbe die Grenze darstellte. Darüber
hinaus war die Testa der Exklusiv-Zulieferer für die SS und das deutsche Militär.
Die Degesch fungierte als Verbindungsstelle zwischen Dessau und den Vertriebsfirmen und diente
gleichzeitig als Abrechnungsstelle. Ihre Einnahmen resultierten aus Verkäufen und Dividenden ihrer
Vertretungen sowie aus Direktexporten und ausländischen Lizenzen.
Um sich auf dem Schädlingsbekämpfungsmarkt durchsetzen zu können, verkaufte die Degussa
1930 Anteile der Degesch an die I.G. Farbenindustrie AG (30 Prozent). Ab 1936 gehörte die Degesch
zu jeweils 42,5 Prozent der I.G. Farben und der Degussa sowie zu 15 Prozent der Essener Th. Goldschmidt
AG.
Die Degesch vertrieb mittlerweile eine große Zahl von Pestiziden. Die Geschäftsführer
entstammten nach wie vor der Degussa, die bis zum Kriegsende ihre Minderheitsbeteiligung von 42,5
Prozent beibehielt.
Für die Deutsche Silber- und Gold-Scheideanstalt war die Degesch aufgrund ihrer verhältnismäßig
geringen Betriebsgröße und Absatzmengen eher von geringerer Bedeutung. Bis 1938 stammten die
Gewinne aus dem Zyklon B-Geschäft überwiegend aus dem Ausland.
Nach Kriegsbeginn wurden SS und Wehrmacht zu Großkunden der Testa. Nicht nur Soldatenunterkünfte,
sondern auch die Baracken der Konzentrationslager mussten von Ungeziefer befreit werden.
Ob den Verantwortlichen der Degussa bekannt war, dass Zyklon B ab September 1941 für die Ermordung
von Menschen verwendet wurde, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Nachweislich wusste Bruno
Tesch, Geschäftsführer der Testa, seit 1942 davon. Aufgrund der Beweise wurde er von den
Briten angeklagt und am 16. Mai 1946 im Zuchthaus Hameln gehängt.
Dr. Gerhard Peters, der Geschäftsführer der Degesch, war während seiner gesamten Karriere
eng mit dem Erzeugnis Zyklon B verbunden. Er war Mitglied der NSDAP und stellte sich öffentlich
hinter die Ziele des Nationalsozialismus.
Nachdem ihn der SS-Obersturmführer Kurt Gerstein darüber informiert hatte, dass mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel
Menschen getötet wurden, ließ er es dennoch weiter nach Auschwitz liefern.
Keines der Mitglieder des Degussa-Vorstandes sagte aus, von ihm über die Morde durch das Gas
unterrichtet worden zu sein. Es gibt aber auch keine Unterlagen, welche diesen Vorwurf entkräften könnten.
Peters wurde am 29. März 1949 wegen Beihilfe zum Totschlag zu einer fünfjährigen
Zuchthausstrafe und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Am 27. Mai 1955 sprach ihn das Landgericht
Frankfurt am Main von den Anschuldigungen frei. Er bekam keine Entschädigung für die
Verfahrenskosten und die mehrjährige Untersuchungshaft.
Anhand der Verkaufsmengen lassen sich über die Mitschuld der Degussa keine schlüssigen Beweise
finden. Zumal nur Bruchteile des Zyklon B für die Ermordung von Menschen genutzt wurden. Des
Weiteren wurde festgestellt, dass das Unternehmen keine übermäßigen Gewinne aus den
Zyklonverkäufen oder der Dividende der Degesch erzielte.
Unwahrscheinlich scheint indes, dass das Degussa-Management die Aktivitäten von Dr. Gerhard Peters
in seiner Tätigkeit als Degesch-Geschäftsführers nicht kontrollierte. Bei dessen Prozess
leistete ihm die Degussa Rechtshilfe durch ein Vorstandsmitglied. Darüber hinaus bot sie die
Zahlung einer Kaution an, um ihm während der Berufungszeit die Haft zu ersparen und beschäftigte
ihn in einem ihrer Werke.
Vorstandsmitglieder der Degussa mussten sich nie vor Gericht verantworten. Sie durchliefen den üblichen
Entnazifizierungsmaßnahmen, wurden als Mitläufer gewertet und kehrten gegen Ende der 1940er
Jahre auf ihre Posten zurück.
Die Öffentlichkeit brachte die Themen Degesch und Zyklon B durch die Nürnberger Prozesse lange
Zeit ausschließlich mit der I.G. Farbenindustrie AG in Verbindung.
Wiederaufbau und Neuanfang
Zum Ende des Krieges, im Mai 1945, stand die Produktion in fast allen Werken vorübergehend
still. An manchen Standorten waren die Gebäude und Fertigungsanlagen bis zu 75 Prozent zerstört.
Ausländische Unternehmen und Beteiligungen gingen verloren. Im Osten befindliche Anlagen wurden
enteignet. Die Werke im Westen gerieten unter Treuhänderverwaltung und wurden zum Teil
demontiert.
Dennoch bot die breite Produktpalette der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt vielseitige
Ansatzpunkte für den bald einsetzenden Wiederaufbau. Gute Voraussetzungen für den
wirtschaftlichen Neubeginn schuf die Währungsreform am 20. Juni 1948. Noch im selben Jahr
begann die Degussa, ihr Frankfurter Verwaltungsgebäude auf den noch vorhandenen alten
Grundmauern neu aufzubauen.
Degussa und Internationalisierung
Im Jahr 1953 gründete die Degussa in Brasilien ihre erste Produktionsstätte außerhalb
Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Auf einem Gelände nahe Sao Paulo entstand die Bragussa S.A. Ein Betrieb zur Fertigung von
Hilfsmitteln und Farben für die keramische Industrie sowie für edelmetallhaltige Salze und
Bäder für die Oberflächenbehandlung. Mit der Produktion begann das Werk Mauá
1955.
Zusammen mit anderen Tochtergesellschaften fusionierte das Unternehmen 1979 zur brasilianischen
Degussa S.A. Darüber hinaus wurden in den 1950ern weltweit Vertriebsgesellschaften gegründet,
um die Versorgung der Auslandsnachfrage sicherzustellen. Unter anderem in Großbritannien,
Frankreich, Mexiko, den USA, Südafrika und Argentinien.
Gegen Ende der 1960er Jahre reichten die in Deutschland vorhandenen Produktionskapazitäten für
Blausäure, Cyanurchlorid, Natriumperborat und Aerosil nicht mehr aus. Deshalb errichtete die
Degussa ein chemisches Großwerk im belgischen Antwerpen, dessen erste Produktionsanlagen 1970
in Betrieb gingen.
Einige Jahre später, 1974, wurde mit den Arbeiten für ein großes Chemiewerk in
Mobile/Alabama, USA, begonnen. Die 1977 in den Vereinigten Staaten gegründete Degussa
Corporation avancierte zu größten Investitionsschwerpunkt des Unternehmens im Ausland.
Nach Einführung strengerer Abgasrichtlinien in Japan und den USA lief im Werk Rheinfelden die
Produktion von Abgas-Katalysatoren an. Die vormalige Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt zählte
mit ihren weltweiten Produktionsstätten zu den bedeutendsten Katalysatorenherstellern. Dieser
Geschäftsbereich wurde im Jahr 2000 in die Degussa Metals Catalysts Cerdec AG (DMC² AG)
ausgegliedert und bald verkauft.
Im Bereich der Industrieruße wurde die Degussa in den 1980ern unter anderem in den USA aktiv.
Dort übernahm sie die Rußwerke von Ashland Oil Inc. und fasste sie in einer eigenen
Gesellschaft namens Degussa Carbon Black Corporation zusammen.
Darüber hinaus kaufte sie die europäischen Rußwerke der in Bartlesville/Oklahoma ansässigen
Phillips Petroleum Company. Damit gelangten Rußfabriken in Schweden, Frankreich, Italien und
den Niederlanden in ihren Besitz.
Neuausrichtung in Asien
Infolge des wachsenden Einflusses Japans und des Erstarkens der südostasiatischen Wirtschaftsräume
fühlte sich die Degussa veranlasst, nicht nur Vertriebsstätten in dieser Region
aufzubauen, sondern auch Produktionsstätten und anwendungstechnische Zentren.
Gemeinsam mit der Mitsubishi Metal Mining Co. Ldt. gründete sie 1966 in Japan die Nippon
Aerosil Co. Ltd. mit Sitz in Tokio zur Erzeugung und für den Vertrieb von Aerosil. 1969
gesellte sich die ebenfalls in Tokio beheimatete Vertriebsgesellschaft Japan Co. Ltd. hinzu.
Als Vertriebsgesellschaft für den gesamten Fernen Osten entstand 1974 in Hongkong die Degussa
China Ltd. 1984 kam die gleichfalls in Hongkong ansässige Degussa Pacifc Ltd. hinzu. Es
entstanden Zweigbüros in Taipeh (Taiwan), Seoul (Südkorea) sowie Shanghai, Shenzhen und
Beijing (China).
Das erste deutsch-chinesische Joint-Venture im Bereich der Gummi- und Reifenruße erfolgte 1994
mit der Gründung von Degussa Chemical Company Ltd. in Qingdao.
Im Februar 1999 fusionierten die Degussa AG und die VEBA-Tochter Hüls AG in Marl zur Degussa-Hüls
AG mit Sitz in der Börsenmetropole Frankfurt am Main. Im Rahmen der Verschmelzung von VIAG und
VEBA zur E.ON AG vollzog sich im Jahr 2001 die Übertragung der Degussa-Hüls und der
VIAG-Tochter SKW Trostberg AG auf die Degussa AG in Düsseldorf.
Die Essener RAG Beteiligungs-AG erwarb in mehreren Schritten bis 2006 alle Anteile der Degussa AG,
die hierauf in eine GmbH umfirmierte. Mit Umwandlung der RAG Beteiligungs-AG in die börsennotierte
Evonik Industries AG im September 2007 gingen alle Geschäfte der einstigen Degussa GmbH auf
dieses Unternehmen über.
Die Entwicklung von Evonik Industries
Die Geschichte von Evonik begann im Jahr 1968. Am 27. November wurde in Essen auf Grundlage eines
Bundesgesetzes die Ruhrkohle AG, ein Gemeinschaftsunternehmen des Ruhrbergbaus, ins Leben gerufen.
Diese Gesellschaft hatte anfangs rund 80 Prozent der Förderkapazität für Steinkohle auf
bundesdeutschem Gebiet inne. Sie übernahm innerhalb der folgenden Jahrzehnte auch die übrigen
Steinkohlebergbauunternehmen.
Trotz hoher staatlicher Subventionen schrumpften diese Bergbauaktivitäten im Rahmen von
Rationalisierungsmaßnahmen aufgrund der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit deutscher Kohle
weiter zusammen. Hierbei gelang der Ruhrkohle AG ein sozialverträglicher Abbau von mehr als 600.000
Arbeitsplätzen.
Nicht subventioniert und zum Teil sehr ertragreich waren Aktivitäten außerhalb dieses
sogenannten „schwarzen Bereichs“. Beispielsweise die Mehrheitsbeteiligung am
Stromproduzenten Steag AG, am Chemiekonzern Rütgerswerke AG sowie an der Ruhrgas AG („weißer
Bereich“).
Zwischen dem weißen und dem schwarzen Bereich bestand ein „Haftungsverbund“. Das heißt:
Der weiße Bereich haftete mit seinem gesamten Vermögen für alle Risiken des
Bergbausektors.
Zudem dienten die Erträge der Unternehmensaktivitäten außerhalb des Bergbaus dazu, die
Subventionierungen für den Steinkohlesektor zu mindern. Die Aktionäre der Ruhrkohle AG, überwiegend
Energie- und Montankonzerne, erhielten somit niemals eine Dividende.
Den veränderten Gewichten innerhalb des Unternehmens trug die Ruhrkohle AG in den 1990 Jahren mit
einem Konzernumbau Rechnung. Zu Beginn des Jahres 1994 gab sie sich eine „unechte“
Holdingstruktur. Unecht aus dem Grund, weil die Muttergesellschaft Ruhrkohle AG die Steinkohleaktivitäten
weiterhin direkt führte.
Der eigentliche Beteiligungsbereich wurde in der RAG Beteiligungs-GmbH zusammengefasst. Darunter die Rütgerswerke
AG, die Steag AG sowie die neu gegründete RAG Immobilien AG. Zwei Jahre später wurde der Name
Ruhrkohle AG durch die Abkürzung RAG AG ersetzt.
Ein schneller schrumpfender Bergbaubereich und die schwindende Akzeptanz für Subventionslasten ließen
nach Beginn des neuen Jahrtausends die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der RAG auftauchen. Nach
Berücksichtigung aller Handlungsalternativen wurde im Jahr 2002 der anstehende Umbau des Konzerns
wie folgt strukturiert:
- Rückzug aus dem Steinkohlenbergbau,
- privatwirtschaftliche Finanzierung von sogenannten „Ewigkeitslasten“ nach Ende des aktiven Bergbaus,
- Verringerung bzw. das Ende staatlicher Subventionierungen und
- Schaffen einer neuen industriellen Basis innerhalb eines eigenen Industriekonzerns, in welchen der gesamte weiße Bereich eingebracht wird.
Die Umstrukturierung nahm ihren Anfang, nach dem die E.ON AG, einer der wesentlichen Anteilseigner der
RAG AG, Interesse an der Ruhrgas-Beteiligung der RAG bekundete und diese im Jahr 2003
übernahm.
Im Gegenzug erhielt die RAG circa 46,5 Prozent des bis dahin weitgehend in E.ON-Besitz befindlichen
Spezialchemiekonzerns Degussa AG. Noch im gleichen Jahr fasste die RAG den Beschluss, die Degussa zum
Mittelpunkt ihrer zukünftigen Industrieaktivitäten auszubauen.
Am 1. Januar 2004 und am 17. März 2006 übernahm sie insgesamt weitere circa 46,5 Prozent der
Degussa von E.ON. Am 14. September 2006, nach Abfindung der restlichen Minderheitsaktionäre, ging
die Degussa letztendlich komplett an die RAG über.
Diese hatte sich, um die Finanzierung zu stemmen, zwischen 2003 und 2005 von 280 Unternehmen mit einem
Umsatz von etwa 4,5 Milliarden Euro getrennt und im Jahr 2006 den Degussa-Bauchemiesektor
abgegeben.
Die neu erworbene Degussa AG gliederte die RAG, wie zuvor die verbliebenen Tochtergesellschaften RAG
Immobilien AG und Steag AG, in die RAG Beteiligungs-GmbH ein, die ab Oktober 2006 als Aktiengesellschaft
firmierte. Im Jahr 2007 wurde aus der RAG Beteiligungs-AG letztendlich Evonik Industries mit ihren drei
Geschäftsfeldern Energie, Chemie und Immobilien.
Die Degussa AG wurde von der Börse genommen. Am 2. Januar 2007 ging die Umwandlung in eine GmbH
vonstatten. Am 12. September 2007 erfolgte die Bekanntgabe der Eingliederung des Unternehmens in den
Evonik Industries Konzern.
Ohne die Zustimmung der verbliebenen RAG-Aktionäre RWE AG, Thyssen-Krupp AG, E.ON AG und Sociéte
Nouvelle Sidéchar S.A. wäre dies nicht möglich gewesen. Die vier Konzerne gaben ihre
jeweiligen Anteile zum symbolischen Preis von einem Euro an eine eigens am 26. Juni 2007 gegründete
Stiftung ab.
Infolgedessen ging die Evonik Industries aus dem Eigentum der RAG in den Besitz der RAG-Stiftung über.
Diese soll die ihr aus der Evonik Industries AG zufließenden Dividenden, die Erlöse aus der
Veräußerung von Evonik-Anteilen sowie die daraus erwirtschafteten Kapitalerträge dazu
verwenden, das Auslaufen des Steinkohlebergbaus in den westdeutschen Bundesländern bis 2018
mitzufinanzieren und die anschließend anfallenden Belastungen aus sogenannten Ewigkeitsaufgaben
mitzutragen.
Zwei Jahre später vollzog Evonik Industries einen Kurswechsel und ist heute ein reiner
Spezialchemiekonzern. Die Immobilien- und Energieaktivitäten galten nicht mehr als Kerngeschäft.
Sie wurden nur noch als Beteiligungen angesehen mit der Absicht, sich über kurz oder lang davon zu
trennen.
In diesem Kontext kaufte das Stadtwerkekonsortium Ruhr im Dezember 2010 50,1 Prozent der Evonik Steag
GmbH. Diese schied fortan aus dem Evonik-Konsolidierungskreis aus.
Im gleichen Zeitraum wurde die Immobiliensparte verselbstständigt. Heute ist Evonik als weltweit
bedeutendes Spezialchemie-Unternehmen in über 100 Ländern rund um den Erdball aktiv.
Produktionsanlagen werden in 24 Ländern unterhalten.
In Deutschland gibt es 15 Standorte, darunter Wesseling, wo Methionin, Kieselsäuren, Acrylate und
Mattierungsmittel hergestellt werden.
Die wichtigsten Persönlichkeiten aus der Geschichte der Chemischen Fabrik Wesseling und der Degussa
Heinrich und Franz Zimmermann – Pioniere der chemischen Industrie in Wesseling
Die Brüder Heinrich und Franz Zimmermann wurden 1846 und 1852 in Köln als Söhne des
Branntweinbrenners und Wirts Heinrich Zimmermann geboren.
Die besondere Vorliebe von Heinrich Zimmermann für die Chemie kristallisierte sich heraus, als er
ab 1860 die Königliche Provinzial-Gewerbeschule in Köln absolvierte. Nach Abschluss dieser
Schule besuchte er bis zum 25. Juli 1866 die Königliche Gewerbe-Akademie in Berlin. Diese
bescheinigte ihm auf dem Abgangszeugnis gute Leistungen im „Arbeiten im anorganischen Laboratorium“
sowie sehr gute Leistungen „im Entwerfen von chemischen Anlagen“.
Es war für ihn nicht schwer, direkt nach Ende seines sechs-semestrigen Studiums eine Anstellung zu
finden.
Er arbeitete zunächst als Komptorist und Chemiker in einer Zuckerfabrik in Köln-Ossendorf,
bevor er im Jahr 1868 nach Aachen ging. Nach Anstellungen als Ingenieur und Hüttendirektor leitete
er ab 1873 das Alaunwerk Freienwalde (Oder), das zur Chemischen Fabrik Kunheim & Co.
gehörte.
Zwei Jahre später bestellte deren Inhaber Hugo Kunheim Heinrich Zimmermann als Leiter des Berliner
Werkes. In dieser Funktion entdeckte der begabte Chemiker, dass sich aus der Gasreinigungsmasse, einem
Abfallprodukt bei der Leuchtgasgewinnung, Ferrocyankalium gewinnen lies.
Dieses wurde unter anderem benötigt, um „Berliner Blau“ (auch „Pariser Blau“
oder „Preußisch Blau“), einen wichtigen Farbstoff herzustellen.
Die Gasreinigungsmasse entstand hauptsächlich in an der Ruhr gelegenen Kokereien. So waren die
Transportkosten aufgrund der großen Entfernung zur Reichshauptstadt sehr hoch. Deshalb entschloss
sich Zimmermann, in Westdeutschland eine neue Fabrik aufzubauen.
Obwohl er seinen bisherigen Chef und Förderer Kunheim nicht einbezog, blieb dieser ihm in
Freundschaft verbunden.
Bei der Auswahl eines geeigneten Grundstückes kam Heinrich Zimmermann der Zufall zu Hilfe. Seine
Schwägerin Elise von Thenen entdeckte ein Zeitungsinserat, in dem ein passendes Gelände in
Wesseling angeboten wurde. Zudem hatte die Schwägerin in ihre Ehe mit Heinrichs Bruder Franz eine
beachtliche Mitgift eingebracht. Diese wurde zum Aufbau der Fabrik verwendet.
Franz Zimmermann stieg als gelernter Kaufmann in das Unternehmen ein. Die Brüder waren nicht nur
Pioniere der chemischen Industrie, sie brachten sich auch auf sozialpolitischem Gebiet ein.
Sie fühlten sich als katholische Unternehmer für ihre Angestellten verantwortlich. Sie
errichteten in den 1880ern eine Arbeiterküche sowie Wasch- und Badeanlagen. Ab 1899 ließen
sie Backsteinhäuser an der Brühler Straße in Wesseling bauen, in denen sich Wohnungen für
die Belegschaft befanden.
Oft kümmerten sie sich in Notfällen um ihre Arbeiter. Sie richteten ein Arbeiterwohlfahrtskonto
ein, das die Familie Zimmermann zum 25-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1905 mit zusätzlichen
25.000 Reichsmark ausstattete.
Die Unternehmen Degussa beziehungsweise Evonik, in deren Eigentum die Firma der Brüder Zimmermann
respektive deren Nachfolgeunternehmen, die Chemische Fabrik Wesseling, überging, fühlen sich
noch heute dieser Tradition verpflichtet.
Friedrich Ernst Roessler (1813 - 1883) – der Wegbereiter für Degussa
Friedrich Ernst Roessler, geboren am 25. November 1813 in Darmstadt. Er wurde von seinem Vater, dem
damaligen Darmstädter Münzrat, in dessen mechanischer Werkstatt ausgebildet. Er ging anschließend
nach München, wo er an der dortigen Münze ein Praktikum absolvierte.
In der Folgezeit besuchte er die österreichische Münzprägestätte in Wien, die württembergische
in Stuttgart und die badische Münzanstalt in Karlsruhe. Ende 1834 kehrte er nach Darmstadt zurück
und arbeitete zunächst in der Münze seines Vaters.
Vier Jahre später wurde er vom Senat der Freien Stadt Frankfurt als provisorischer Münzbeamter
eingestellt. Seine Aufgabe war, den Bau und die Einrichtung der neuen Frankfurter Münze zu überwachen,
deren Einweihung im September 1840 erfolgte.
1841 wurde Roessler aufgrund seiner guten Leistungen zum ersten Münzbeamten und Münzwardein
berufen. Damit war er fortan verantwortlich für die Prüfung des Feingehalts und des Gewichts
der geprägten Münzen. Dieser Tätigkeit ging er bis 1873 nach.
Ab 1843 betrieb er nebenbei eine gemietete Edelmetallscheiderei als Privatunternehmer, die er 1860 um
ein chemisch-technisches Labor ergänzte. Dieses übertrug er im selben Jahr an seinen Sohn
Hector unter der Bezeichnung „Hector Roessler Chemisch-technisches Laboratorium.
Im Jahr 1866 erwarb er die Scheiderei für seine beiden Söhne Hector und Heinrich. Er legte
damit den Grundstein für das Chemie- und Edelmetallunternehmen, aus dem wenige Jahre später
die Degussa AG hervorging.
Friedrich Ernst Roessler verstarb 1883 in Frankfurt am Main und wurde auf dem dortigen Hauptfriedhof
bestattet. Aus seiner Ehe mit der Frankfurter Kaufmannstochter Marie Caroline gingen drei Töchter
sowie acht Söhne hervor. Von denen waren fünf in der späteren Degussa tätig.
Heinrich Roessler (1845 - 1924) – der Konzerngründer
Heinrich Roessler, der zweite Sohn des Münzwardeins Friedrich Ernst Roesslers, besuchte nach seinem
Abitur im Jahr 1861 die Abteilung Chemie der Höheren Gewerbeschule Darmstadt.
Von 1862 bis 1864 studierte er an der Bergakademie Freiburg Chemie, Metallurgie und Mineralogie. Nachdem
er ein halbjähriges Praktikum in der Scheideanstalt seines Vaters absolviert hatte, setzte er sein
Studium in Göttingen fort. Dort promovierte er 1866.
Im Jahr 1867 trat er in die Scheideanstalt in Frankfurt ein. Als diese nach der Preußischen
Annexion Frankfurts von der Münze getrennt werden musste, organisierte er die Verlegung von der Münz-
in die Schneidwallgasse.
Ab Januar 1868 führte er das Unternehmen gemeinsam mit seinem älteren Bruder Hector unter dem
Namen „Friedrich Roessler Söhne“. Er baute es zu einem leistungsfähigen, modernen
Betrieb aus.
Als die Edelmetallscheiderei nach der Reichsgründung 1871 das Angebot erhielt, einen Teil der durch
die Währungsreform außer Kurs gesetzten Münzen zu scheiden, reichte das Eigenkapital
nicht für die vom Staat geforderte hohe Kaution.
Deshalb wurde der Familienbetrieb im Jahr 1873 in eine Aktiengesellschaft namens „Deutsche Gold-
und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler“ eingebracht. Als deren erste technische Direktoren
fungierten Heinrich und Hector Roessler.
Die Menge des hergestellten Scheidemetalls stieg rasch von 29 Tonnen im Jahr 1872 auf 550 Tonnen im Jahr
1876. Um dies bewältigen zu können, wurde 1877 eine zweite Scheiderei in der Gutleutstraße
errichtet.
Unter anderem entwickelte Heinrich Roessler ein Luftfilterungsverfahren zur Beseitigung von schwefliger
Säure aus Fabrikgasen und Hüttenrauch, das 1882 patentiert wurde.
Internationale Bekanntheit erlangte er mit dem 1890 patentierten Roessler-Edelmann-Verfahren, mit dem
Werkblei entsilbert werden konnte. Das Unternehmen profitierte vor allem von seinem Verfahren zur
Produktion von feuerfestem Glanzgold sowie von der durch ihn initiierten Implementierung des
elektrolytischen Verfahrens in der Scheiderei.
1884 führte Roessler den Achtstundenarbeitstag ein. Ein Jahr später folgten Pensions- und
Unterstützungskassen. Ab 1898 ließ er frei gewählte Arbeiterausschüsse zu. Außerdem
förderte er Fortbildungsmöglichkeiten.
1901 verabschiedete er sich aus der Direktion der späteren Degussa, saß aber von 1908 bis
1924 in deren Aufsichtsrat.
Ernst Busemann (1876 - 1939) – erster Vorstandsvorsitzender der Degussa von 1930 bis 1939
Nach Erwerb des Abiturs am humanistischen Gymnasium in Köln absolvierte Busemann ab 1895 eine Lehre
im Bankhaus Seligmann in Koblenz.
Nebenbei beschäftigte er sich mit den Rechtswissenschaften. Er promovierte ein halbes Jahr nach
Ende seiner Lehrzeit an der Universität Göttingen zum Doktor der Rechte.
1903 nahm Busemann eine Anstellung als Privatsekretär des Mitbegründers der Frankfurter
Metallgesellschaft AG, Wilhelm Merton, an. Ab 1904 leitete er für über zehn Jahre die im
belgischen Hoboken ansässige Usine de Désargentation. Sie gehörte zu gleichen Teilen
der Metallgesellschaft sowie der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt. Nach deren Enteignung während
des Ersten Weltkriegs ging Busemann nach Berlin, wo er die Führung der Kriegsmetall AG übernahm.
1919, im Alter von 43 Jahren, trat er in den Vorstand der Degussa ein. Im Gegensatz zur älteren
Generation richtete er seine Aufmerksamkeit nicht nur auf die Entwicklung von Produktionstechnik und
Absatz. Sein Fokus lag auch auf der Ausweitung der bestehenden und der Erwerb neuer Fabrikationen.
Den Wiederaufbau der Geschäfte finanzierte er über Darlehen und über Kapitalerhöhungen
während der Inflationsjahre bis 1923. Als der damalige Direktor Fritz Roessler, der Sohn des
Unternehmensgründers Heinrich Roessler, in die weniger einflussreiche Position des
Aufsichtsratsvorsitzenden wechselte, war Busemann die dominierende Person im Vorstand. Folgerichtig
übernahm er 1930 das neu geschaffene Amt des Vorstandsvorsitzenden.
Als das Hitler-Regime ab 1933 eine „gelenkte Marktwirtschaft“ mit den Zielen „Arisierung“,
Aufrüstung und Autarkie aufbaute, ging Busemann davon aus, dass das Unternehmen künftig nicht
erfolgreich arbeiten könne, wenn es sich diesen Vorgaben entzog.
Er war zwar niemals Mitglied der NSDAP, kooperierte aber mit den Nationalsozialisten. 1937 formulierte
er die Devise, dass es keinen Sinn machen würde, gegen den Strom zu schwimmen. Durch diese
taktische Voraussicht und mit Glück gelang es, die Degussa vor einer indirekten Kontrolle durch
NSDAP-Mitglieder zu bewahren.
Ernst Busemann starb Ende Oktober 1939 an einer unheilbaren Krankheit. Sein Nachfolger wurde Hermann
Schlosser.
Hermann Schlosser (1889 - 1979) – Vorstandsvorsitzender der Degussa von 1939 bis 1959
Schlosser absolvierte nach seinem Abitur am Gießener humanistischen Gymnasium ab 1908 eine
Kaufmannslehre bei der Hamburger Firma Meyer & Soetbeer. 1910 bekam er einen Vierjahresvertrag als
Angestellter der Firmenniederlassungen in Britisch-Indien, die er ab 1912 leitete.
Als im Sommer 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, meldete sich der auf Heimaturlaub befindliche Schlosser
freiwillig an die Front. Er wurde bald verwundet und entlassen.
Ab Februar 1915 war er als Handlungsgehilfe bei der Degussa tätig, wurde jedoch 1916 erneut zum
Kriegsdienst eingezogen. Erst nach Kriegsende kehrte er in das Unternehmen zurück. Dieses entsandte
ihn im Frühjahr 1919 in die Niederlande, um dort das zusammengebrochene Auslandsgeschäft,
wieder aufzubauen.
1922 wurde er zum Prokuristen der Degussa und zum Leiter der Chemikalienabteilung ernannt. Seine Wahl
zum stellvertretenden Vorstandsmitglied erfolgte im Jahr 1926. Zum ordentlichen Vorstandsmitglied wurde
er 1928 berufen.
Allmählich übernahm Schlosser die kaufmännische Verantwortung für die meisten Geschäftsfelder
der Degussa. Ausgenommen waren die Metallabteilung und die Sparte der Holzverkohlung.
Nach dem Tod des ersten Vorstandsvorsitzenden Ernst Busemann Ende Oktober 1939 wurde Schlosser in diesen
Posten berufen. Er widmete sich zunächst der, von diesem begonnenen, Neuorganisation des Konzerns,
wozu die Ausrichtung der Geschäftsfelder auf die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik gehörte.
1933 hatte er einen Aufnahmeantrag bei der NSDAP gestellt, welchen diese wegen seiner Zugehörigkeit
zum Freimaurerorden ablehnte. Nach seiner Ernennung als Vorstandsvorsitzender wurde er auf Betreiben der
Gauleitung „durch Gnadenerlass des Führers“ in die Partei aufgenommen.
Er unterhielt gute Beziehungen zum Naziregime, das ihn 1943 zum Wehrwirtschaftsführer ernannte. Ab
Januar 1943 leitete er die Wirtschaftsgruppe Chemie, die er neu organisierte.
Andererseits unterstützte er mit persönlichem Risiko Juden in der Führungsebene der
Degussa, darunter den Leiter der Frankfurter Patentabteilung, Ernst Eichwald.
Aufgrund seiner Tätigkeit für das Regime und seiner Parteimitgliedschaft verfügte die
amerikanische Militärregierung im September 1945 die Entlassung Schlossers.
1947 stufte ihn das Spruchkammerverfahren als Minderbelasteten mit zweijähriger Bewährungszeit
ein. Später wurde dieses Urteil zu seinen Gunsten revidiert und er als Mitläufer
eingestuft.
Im Rahmen der Ermittlungen für den Zyklon B-Prozess gegen den Degesch-Chef Gerhart Peters wurde er
1948 verhaftet. Er durfte das Gefängnis aber nach wenigen Wochen verlassen, da ihm keine
Mitwisserschaft nachgewiesen werden konnte.
1949 wurde Schlosser erneut in den Vorstand der Degussa berufen. 1950 übernahm er dessen Vorsitz,
den er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1959 innehatte. Anschließend wechselte er in den
Aufsichtsrat, als dessen Vorsitzender er bis 1965 amtierte.
Danach wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt und blieb der Degussa AG somit bis zu seinem Tod im Jahr
1979 verbunden.
Quellen:
- http://geschichte.evonik.de/sites/geschichte/de/Pages/default.aspx
- https://de.wikipedia.org/wiki/Evonik_Degussa
- https://de.wikipedia.org/wiki/Vierjahresplan
- https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_f%C3%BCr_Sch%C3%A4dlingsbek%C3%A4mpfung
- https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Tesch_(Chemiker)
- http://www.lagis-hessen.de/pnd/139255206
- https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ernst_Roessler
- https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Roessler
- https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Busemann
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schlosser
-
Die Degussa im Dritten Reich: von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft Seite 19 ff.
Hohe Auslastung, auch in der Nebensaison
Volle Kostenkontrolle
Kundenkonto registrieren und Eintrag anlegen.