Vorurteile gegen Monteure sind nicht gerechtfertigt
Was gehört zum Vermieter wie Bonnie zu Clyde? Natürlich die Vorurteile. Wie sonst könnten Sie aus einem Bewerberpool wohl den Mieter mit höchster Pflichterfüllungswahrscheinlichkeit auswählen?
Mit dem Begriff der Mietdiskriminierung sind Sie als Vermieter einer Ferienunterkunft oder eines Privatzimmers vertraut. Als Vermieter dürfen Sie frei darüber entscheiden, wen von mehreren Bewerbern Sie in Ihre Immobilie einziehen lassen.
Wenn Sie bestimmte Personengruppen von vorneherein ausschließen, verhalten Sie sich gesetzeswidrig.
Schon darüber nachgedacht, Ihre Unterkunft an Monteure zu vermieten? Hat Sie eines von vielen Vorurteilen gegenüber Handwerkern und Monteuren davon abgehalten? Zeit für einen Realitätscheck.
Monteurbeherbergung - Lukrativ, wären da nicht die Vorurteile
Ferienwohnungsvermieter sind Saisonvermieter. So ungern die meisten Menschen es akzeptieren: Nicht jeder Monat des Jahres gehört zur Ferienzeit. Für Familien mit Kindern hängen die Urlaubszeiten von den Schulurlaubsphasen ab.
Anders als in der Ferienphase erwartet Sie als Ferienzimmervermieter in der Nebensaison von Zeit zu Zeit eine Ebbe, was die Nachfrage Ihrer Ferienwohnung betrifft. Zwar weht es außerhalb der Hochsaison ein paar einsame Reisende vorbei, aber es entstehen in der Nebensaison für viele Ferienwohnungsvermieter finanzielle Löcher.
Während Ihre Immobilie dasselbe Geld wie in der Hochsaison kostet, nehmen Sie in der Nebensaison bedeutend weniger ein. Um diesem Szenario vorzubeugen, setzen viele Ferienunterkunftsvermieter für diese Zeit auf die Vermietung an Monteure, die sich auf der Reise durch Deutschland befinden.
Monteurzimmervermietung lohnt für Ferienunterkünfte in der Nebensaison
Handwerker, Arbeiter und Monteure sind in der Tourismusnebensaison eine optimale Zusatzeinnahmequelle. Baustellen und Montagen bleiben deutschlandweit das gesamte Jahr über aktuell. Berufsreisende aus dem Handwerksbereich haben damit anders als Urlauber das gesamte Jahr über Beherbergungsbedarf.
Ferienwohnung in der Nebensaison vermieten
Im Einzelfall vereinbaren Sie als Vermieter mit Monteuren einen Mietvertrag, der
Ihnen die Unterbringung anderer Gäste während Wochenenden und Feiertagen erlaubt. Viele Arbeiter
fahren an freien Tagen nachhause und brauchen Ihre Unterkunft nur von Montag bis Freitag früh.
Gerade Vereinbarungen wie solche Doppelvermietungen sind für Sie eine gern genommene Finanzspritze in
finanziellen Tiefperioden.
Ferienunterkunftsvermieter und private Zimmervermieter profitieren davon, ungenutzte Räumlichkeiten oder Zweitwohnungen in Kurzzeitmiete an Monteure abzugeben.
Dasselbe gilt für Berufsreisende, die ihre Wohnung für einen bestimmten Zeitraum untervermieten wollen. Obwohl immer mehr Immobilienbesitzer Monteurzimmer vermieten, schrecken Untervermieter oft vor der effektiven und lukrativen Lösung zurück.
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Ferienwohnungsvermieter in Imagefurcht
Gegenüber Handwerkern und Monteuren ist im Hinblick auf die Vermietung von Ferienwohnungen und Privatzimmern noch Voreingenommenheit die Regel.
Zwar gibt es immer mehr Monteurunterkünfte, Vermieter von Ferienunterkünften befürchten wegen
zahlreichen Vorurteilen gegenüber Bauarbeitern aber, durch die Arbeiterbeherbergung dauerhaft ihrem Image
als Ferienunterkunft zu schaden.
Privatvermieter mit Unterbringungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden haben teilweise Angst, ihr
Zuhause von beherbergten Arbeitern nicht tadellos zurückzuerhalten. Bei Privatpersonen mit
Untervermietungsoptionen könnte ein Fehlverhalten der ausgesuchten Untermieter zur
Mietvertragskündigung durch den eigenen Vermieter führen.
Für Handwerker auf Berufsreisen stellen sich zunehmend Probleme ein - und das nicht nur deutschlandweit,
sondern innerhalb der gesamten EU.

Unterkunftssuche wird für Monteure immer schwerer
"Manchmal werden wir behandelt, als wären wir Infektionskranke. Ja, in unserem Beruf gibt es zugegeben
mehr Schweiß und Dreck als anderswo. Aber kann das ein Grund sein, uns von vorneherein keine Zimmer
anbieten zu wollen?" , schildert ein Montagearbeiter im Interview seine Erfahrungen bei der Suche nach
angemessenen Unterbringungen.
Montagearbeiter fühlen sich in direkter Konfrontation mit einer Vielzahl an Vorurteilen zunehmend
diskriminiert. "Einer muss unseren Job eben machen.", fügt der Handwerker im Interview hinzu.
"Wir müssen schon Camping in Erwägung ziehen, weil es an vielen Orten fast eine
Unmöglichkeit ist, eine andere Unterkunft zum Schlafen zu finden."
"Viele wollen nicht mal mit uns reden."
Etwas Voreingenommenheit liegt in der Natur aller Vermieter. Dabei könnte der Mietvertrag zwischen Monteur und Ferien- oder Privatunterkunftsbesitzer zur klassischen Win-Win-Situation für beide Parteien werden. Zeit für alle Immobilienbesitzer, einen näheren Blick auf die eigenen Vorurteile gegenüber Arbeitern und Monteuren zu werfen.
Vorurteile gegen Handwerker & Monteure im Realitätscheck
Sie trinken, riechen, machen Schmutz, sind sexistisch und wissen sich nicht zu benehmen. Vorurteile
gegenüber Bauarbeitern und Monteuren gibt es etliche. Mit der Arbeit nehmen sie es nicht allzu ernst: Bis
nach Mittag befinden sie sich in der Frühstücksphase.
Natürlich nicht beim Essen: Bauarbeiter ernähren sich von Bier und Zigaretten. Geld oder andere
Rücklagen haben sie kaum. Zahlungssicherheiten für den Schadensfall bleiben damit begrenzt.

Unterhalten kann ich mich mit ihnen sowieso nicht. Im Kopf haben sie nichts, von Bildung sei
erst gar nicht erst die Rede. Den halben Tag lang sitzen sie faul in der Ecke und nehmen es mit Moral und
Anstand nicht allzu eng. Auf Montage benehmen Sie sich wie im Saufurlaub und lassen gemietete Unterkünfte
bedenkenlos in Schutt und Asche zurück.
Als Beherbergungsunternehmer zögern Sie bei diesen Vorurteilen automatisch, bevor Sie Arbeiter
einquartieren. Mögliche Horrorszenarien gibt es genug, aber was ist an ihnen dran?
Vorurteil 1: Bauarbeiter sind rücksichtslos
Es ist früh am Morgen, ein friedvoller Tag. Aufstehen müssen der Anwalt, der Arzt und der Lehrer von
nebenan noch lange nicht. In ihre Betten gekuschelt, genießen sie die morgendliche Ruhe. Bis sie um
fünf Uhr früh jäh von hämmernden Beats aus dem Bett gerüttelt werden.
Erzürnt von der morgendlichen Ruhestörung, pochen die Nachbarn im Bademantel an Ihre Tür.
Nicht einmal Hagel vor dem Fenster verhagelt einem derart die Laune wie frühmorgendliche
Ruhestörung.
Noch vor Ihrer ersten Tasse Kaffee hagelt es von Seiten der Nachbarschaft Beschwerden. Die Nachbarn
verhalten sich Ihnen gegenüber wie auf einer mittelalterlichen Hexenjagd. Der Grund für die
erhitzten Gemüter ist der Arbeiter in Ihrem Montagezimmer.

Mit lauter Musik weckt der rücksichtsloserweise die halbe Nachbarschaft und kümmert sich um
Einwände so wenig wie der letzte Mensch auf Erden. Das erste Mal ist das nicht. Ehe Sie es sich
versehen, werden aus Abmahnungen vollausgereifte Klagen.
Nachbarschaftsstreits wie aus „Höllische Nachbarn“ sind vorprogrammiert und nicht einmal
vorwerfen können Sie es der Nachbarschaft. Da kann es sich nur noch um Stunden handeln, bis Sie in Form
einer Drohung die erste tote Ratte auf der Terrasse finden.
Tun können Sie gegen das rüpelhafte Benehmen wenig, höchstens hoffen, dass Sie Ihre
Beherbergungsgenehmigung trotz des ganzen Ärgers nicht verlieren.
Realität
Speziell Montagearbeiter sind nicht aus Jux und Tollerei in der Stadt. Sie haben einen Auftrag zu erledigen und
besuchen Ihre Stadt nicht, um angenehme Stunden zu verbringen und möglichst viel Spaß zu haben.
Weil es sich um eine Berufsreise handelt, haben Ferienzimmervermieter gerade von solchen Mietern weniger laute
Musik und Partyalarm zu befürchten als von Touristen. Letztere sind zu ihrem persönlichen
Vergnügen vor Ort und haben für Partys mitsamt Musikbeschallung weitaus mehr Zeit als
vollzeitarbeitende Monteure.

Obwohl Monteure früher aufstehen als die meisten Arbeitsgruppen, muss das noch lange keine Ruhestörung
bedeuten. Gerade frühaufstehende Arbeiter neigen nicht dazu, anderen durch übertriebene
Lautstärke den Morgen zu vermiesen. Schließlich sind sie in den frühen Abendstunden selbst auf
Ruhe angewiesen, um genügend Schlaf zu bekommen.
Eher wahrscheinlich, dass sich der Monteur bei Ihnen über abendliche Lautstärken beschwert, als die
Nachbarschaft über frühmorgendlichen Lärm durch Ihren Mieter.
Grundsätzlich sind Monteure vielen Vermietern nach einschlägigen Erfahrungen die liebsten Gäste.
Das liegt zum einen daran, dass sie nie zuhause sind und zum anderen an ihrer Unauffälligkeit. Wer von
morgens bis abends körperlich harte Arbeit verrichtet, nutzt die Stunden in der Unterkunft eher als leise
Ruhestunden als für sonstige Aktivitäten.
Es gibt immer Ausnahmen zur Regel, aber die Wahrscheinlichkeit einen solchen Mieter zu erwischen, bleibt gering.
Vorurteil 2: Baustellenarbeiter sind Sexisten
Die Nachbarin steht genervt bei Ihnen vor der Tür. Der Grund für die Aufregung sind das Pfeifen und
die widerlichen Kommentare Ihres Kurzzeitmieters.
Ihnen sind als Vermieter die Hände gebunden. Den Mund können Sie Ihrem Hausgast nicht verbieten.
Trotzdem echauffiert sich Ihre Nachbarin über sexistisches Verhalten, das fast an sexuelle
Belästigung grenzt.

Die Eskalation ist vorprogrammiert. Bis zur sexuellen Belästigung ist es nur noch ein Katzensprung, oder
in diesem Fall, ein einziger Handgriff durch Ihren Mieter. Weil der eingemietete Bauarbeiter in Ihrer
Handwerkerunterkunft keinerlei Anstand hat, grabscht er eines Abends nach Ihrer Nachbarin und fängt
sich einen wohlverdienten Handabdruck auf der Wange ein.
Mahnende Blicke und Kopfschütteln begleiten Sie fortan, wohin Sie auch gehen.
Als sei das noch nicht genug, startet die Nachbarin von nebenan eine Revolution. Mit einer
Unterschriftenaktion will sie Ihrer Vermietungstätigkeit einen Riegel vorschieben. Binnen
kürzester Zeit haben Sie wegen des Sexisten in Ihrem Monteurzimmer Probleme mit dem Ordnungsamt und
bangen um Ihre Beherbergungsgenehmigung.
Realität
Bauarbeiter pfeifen an der ein oder anderen Stelle bekanntermaßen Frauen hinterher. Sexistisches Verhalten ist das noch lange nicht. Der Eindruck von Sexismus entsteht für Feministinnen oft unbewusst schon alleine deshalb, weil Baustellenarbeit bis heute eher eine Männerdomäne bleibt. Wo wenig Frauen anzutreffen sind, zweifeln viele automatisch am Respekt für das weibliche Geschlecht.

Das Bild des körperlich hartarbeitenden Mannes erinnert gerade unabhängige Frauen auf unangenehme Art
und Weise an eine Zeit, in der die Frau noch hinter den Herd gehört hat. Diese Zeiten sind mittlerweile
glücklicherweise vorbei. Wer anfängt, Bauarbeitern wegen ihrer Arbeit in einer männerdominierten
Domäne von vorneherein Sexismus nachzusagen, verhält sich selbst ein bisschen sexistisch.
Als Vermieter können Sie nicht ausschließen, dass Ihre Mieter Frauen im selben Haus hinterherpfeifen.
Das können Sie aber auch nicht, wenn Sie statt Arbeitern Akademiker oder Touristen in Ihre Ferienunterkunft
einziehen lassen.
Sehen Sie es positiv: Wo Bauarbeiter doch auf der Arbeit so viel pfeifen sollen, sind sie vielleicht eher
ausgelastet als andere Mietinteressenten und geben nach der Arbeit Ruhe. Übrigens: Ein bisschen Pfeiferei
ist für das Ordnungsamt mit Sicherheit noch nicht Grund genug, Ihnen als Vermieter Verwarnungen zu
schicken.
Vorurteil 3: Handwerker sind Trinker
Wer in den frühen Morgenstunden trinkt wie ein Loch, ist gegen Abend kaum noch zurechnungsfähig. Vor
Ihrem Kurzzeitmietobjekt stapeln sich die Bierflaschen. Es riecht mehr nach abgestandenen Promille als in
einer heruntergekommenen Bar.
Mittlerweile verdächtigen Ihre Nachbarn Sie bereits, eine Alkoholiker-Karriere eingeschlagen zu haben.

In den Morgenstunden klirren die Flaschen und gegen Abend fallen sie laut klappernd um. Sie werden in Ihrem
eigenen Wohngebiet wie aussätzig behandelt und wirft Ihnen abwertende Blicke zu. Binnen kürzester
Zeit stempelt die breite Öffentlichkeit Sie ab und steckt Sie mitsamt Ihres Mietobjekts in die
Asozialen-Schublade.
Schuld daran ist der Monteur, der sich in Ihrer Monteurherberge eingenistet hat und an der Flasche
hängt wie ein Baby an der Brust. Bei den Anfragen für Ihr Monteurzimmer tritt Ebbe ein. Der
Säufer in Ihren vier Wänden hat mit seinem Alkoholkonsum die letzten Interessenten für die
Unterkunft fortgeflutet.
Als wären die Blicke der Nachbarn nicht schlimm genug, stürzt Sie die verebbende Mietanfrage in
ein finanzielles Loch. Interessieren tut das den Arbeiter nicht: Der trinkt weiter wie ein Loch und
verhält sich wie deutsche Bierurlauber auf Malle.
Realität
2012 wurden deutschlandweit 1,8 Millionen alkoholbedingte Fehltage gemeldet. Diese Tendenz bestätigt die
Problematik von Alkohol am Arbeitsplatz. In Bayern gehörte das erfrischende "Mittagsbier" in
Handwerkskreisen zur Tradition.
Sogar ein einziges Bier auf der Baustelle kann lebensgefährliche Konsequenzen haben. Deshalb hat sich die
altbackene Mittagsbiertradition vor dem Hintergrund strenger Bauaufsichtsbehörden mittlerweile
rückentwickelt. Für andere Berufsgruppen ist Alkohol am Arbeitsplatz heutzutage ein deutlich
relevanteres Thema als für Bauarbeiter.

Wer Bauarbeitern Berufs wegen höheren Alkoholkonsum unterstellt als anderen Berufsgruppen, hat sich
geschnitten. In nahezu jedem Handwerksbetrieb gibt es heutzutage Alkoholverbote für den Arbeitsplatz. Das
gilt nicht für andere Branchen.
Natürlich könnten sich eingemietete Handwerker nach der Arbeit in Ihrer Ferienunterkunft betrinken.
Dieses Szenario ist speziell mit Baustellenarbeitern allerdings relativ unwahrscheinlich. Bauarbeiter haben
körperliche Arbeit zu verrichten und wollen in den frühen Morgenstunden nicht verkatert zur Arbeit
erscheinen.
Büromitarbeiter und andere Berufsgruppen können im Vergleich zu Monteuren "ausschlafen" und
belasten ihren Körper in der Arbeit weniger. Mit Mietern aus anderen Berufen oder Touristen in
Partystimmung riskieren Sie als Ferienwohnungsvermieter viel eher, betrunkene Personen in Ihrer Herberge zu
haben.
Vorurteil 4: Bauarbeiter haben Messie-Tendenz
Hören und sehen tun Sie vom Monteur in Ihrer Arbeiterunterkunft den ganzen Tag über kaum etwas.
Eigentlich sind Sie mit dem Mietverlauf zufrieden. Beschwerden hat es keine gegeben.
Nach dem Auszug folgt der große Schock. Der Arbeiter ist über alle Berge, als Sie das erste Mal
seit Wochen die Unterkunft betreten. Im wahrsten Sinne des Wortes verschlägt es Ihnen den Atem. Wasser
tritt in Ihre Augen und Sie fangen an zu würgen.

Das gesamte Zimmer ist zugemüllt. Essensreste liegen in den Ecken und Dreck hat sich auf den
Möbelstücken festgesetzt. Die Teppiche fangen zu laufen an: Ein Anblick zum Weglaufen und riechen
tut es auch.
Sogar an den Wänden klebt dicker Schmutz. Über den Boden laufen Insekten, die in den Essenresten
ihre Eier ablegen. Höchste Zeit für einen Kammerjäger, aber wer hat schon Zeit und Geld
für einen Kammerjäger?
Die Wochen nach dem Auszug belasten Sie nicht nur psychisch, sondern zusätzlich finanziell. Bis Sie die
Unterkunft wieder bezugsfertig kriegen, vergehen Tage bis Wochen. Wer für den Mietausfall aufkommt,
bleibt eine Frage für das Gericht: Der Messie-Bauarbeiter bietet von sich aus keine
Kostenübernahme an.
Realität
Montagearbeiter verbringen in Ihrer Ferienwohnung weitaus weniger Zeit als Touristen. Ihr Job führt sie in eine bestimmte Stadt. Viele von ihnen arbeiten bis zu zwölf Stunden am Tag, um die Stadt schnell wieder verlassen und damit schneller nachhause zurückkehren zu können. Je weniger Zeit ein Mieter in einer Unterkunft verbringt, desto unwahrscheinlicher ist ein verwahrloster Zustand.

Weil Arbeiter in angemieteten Unterkünften fast ausschließlich zum Schlafen absteigen, fällt in
vielen Fällen weniger Müll an als mit touristischen Besuchern. Davon abgesehen betreffen
Messie-Problematiken vor allem Langzeitvermieter. Je länger der Mietvertrag ausfällt, desto mehr
können Wohnungen und Zimmer logischerweise verwahrlosen, falls sie an einen Messie abgegeben werden.
Wenn Sie versehentlich einen Monteur mit Messie-Zügen in Ihre Ferienunterkunft einziehen lassen, wird er,
bei einem Aufenthalt von wenigen, Wochen wesentlich weniger anrichten, als Langzeitmieter mit
Messie-Tendenzen.
Falls Sie täglichen Reinigungsservice für Ihre Zimmer anbieten, schützt Sie das vor bösen
Überraschungen nach dem Mieterauszug. Messie-Tendenzen erkennen Sie schon bei den ersten Zimmerreinigungen
und können intervenieren.
Vorurteil 5: Handwerker sind unzuverlässig
Über die Unzuverlässigkeit von Handwerkern hat sich fast jeder irgendwann echauffiert. Eine eilige
Reparatur steht an und die Bauarbeiter kommen „voraussichtlich zwischen acht und 14 Uhr“. In der
Realität wird es deutlich später und Sie müssen zusehen, wie Sie bis dahin
zurechtkommen.
Unzuverlässigkeit stellt nicht nur die Geduld auf die Probe, sondern kann finanzielle Verluste und eine
Menge Ärger bedeuten. Beispielsweise bei Vermietungsangelegenheiten.

Obwohl anders vereinbart, zieht Ihr Gast erst am Abend des vereinbarten Tages aus Ihrem Monteurzimmer aus. Der
neue Mieter ist eingetroffen, aber springt Ihnen vom Mietvertrag ab und fordert Schadensersatz.
Anders als vereinbart, können Sie ihm wegen der Verzögerungen des Handwerkerauszugs die Unterkunft
nicht zur ausgemachten Uhrzeit zur Verfügung stellen.
Die Unzuverlässigkeit Ihres Gastes überträgt sich im öffentlichen Licht binnen
kürzester Zeit auf Sie als Zimmervermieter. Sobald sich die Vorkommnisse herumsprechen, geht die
Nachfrage im Hinblick auf Ihre Monteurherberge zurück.
Damit haben Sie genügend Probleme, da stellt sich zusätzlich noch heraus, dass der eingemietete
Handwerker einen Ihrer Schlüssel verloren hat. Bevor Sie die Unterkunft an einen neuen Gast vermieten
können, müssen Sie erst die Schlösser austauschen.
Realität
Zuverlässigkeit ist eine Zier, die speziell in der Baubranche noch wichtiger ist als in anderen Branchen. Alleine sicherheitstechnische Aspekte haben Bauarbeiter Tag für Tag mit höchster Zuverlässigkeit zu erfüllen, um schwere Unfälle auszuschließen. Das Bild vom unzuverlässigen Arbeiter ankert bekanntermaßen im weitauslegenden Umgang mit Uhrzeiten.

Tatsächlich verspäten sich Arbeiter mit angekündigten Hausbesuchen teilweise um Stunden. Kommt der
Sanitärmonteur zu einem Job zu spät, ist daran in der Regel die möglichst zuverlässige
Abarbeitung vorausgegangener Jobs schuld.
Zu Aufträgen verspäten sich Arbeiter meist nicht, weil sie unzuverlässig sind. Viel mehr kommen
sie gerade wegen ihrer Zuverlässigkeit zu spät. Dass Arbeiten länger dauern, als erwartet, kommt
in jeder Branche vor. Deshalb müssen Sie als Vermieter noch lange kein Unzuverlässigkeitsszenario wie
verlorene Schlüssel erwarten, nur weil Sie Bauarbeiter einquartieren.
Vorurteil 6: Montagearbeiter haben keinen Anstand
Nur einer ist noch schlimmer als der lokale Bauarbeiter: Der Montagearbeiter, der zur Arbeitsverrichtung durchs Land geschickt wird. Für ihn als Arbeiter hat dieses Leben nur positive Seiten: Wer jede Woche in einer anderen Stadt verbringt, der kann sich so richtig gehenlassen. Zu gutem Benehmen besteht keinerlei Grund. Sobald einem niemand auf die Finger schaut, sind keine Rügen zu erwarten.

Genauso weit entfernt wie der Chef, bleibt der Anstand. Bitte und Danke kennen Montagearbeiter nicht. Wieso
sollten Sie sich an eine Hausordnung halten, wenn sie nicht einmal die Baustellenordnung befolgen?
In ein paar Tagen sind sie in einer anderen Stadt. Was man in der Vorgängerstadt von ihnen denkt, muss
sie nicht mehr kümmern. Wieso da nicht die Sau herauslassen? Pöbeleien und Schweinereien
inklusive!
Realität
Dass Monteure Städte wechseln wie Unterhosen, entspricht der Realität. Das ist allerdings schon alles.
Sie können sich in den einzelnen Orten deutlich weniger erlauben, als "gewöhnliche"
Ferienwohnungsmieter es könnten.
Jeder Monteur ist zum Arbeiten vor Ort. Damit repräsentiert er in der entsprechenden Stadt seinen
Handwerksbetrieb. Durch diesen Repräsentationsauftrag ist er allein Berufs wegen zu anständigem
Verhalten verpflichtet.

Mit Anstandslosigkeiten riskiert der Monteur den eigenen Arbeitsplatz. Mietet sich eine Privatperson in Ihre
Ferienwohnung ein - sei es ein Messebesucher oder ein Arzt auf Urlaub - hat dieser Mieter bei
Unanständigkeiten weitaus weniger zu verlieren.
Abgesehen davon kehren Monteure in einzelne Städte oftmals zurück, weil sich Aufträge länger
ziehen, oder weil Folgeaufträge anstehen. Aus diesem Grund sind Arbeiter oftmals auf der Suche nach einer
Herberge, in die sie im Falle eines Folgeaufenthalts wieder anmieten.
Wieso sollten sie sich da daneben benehmen und riskieren, dass Sie als Vermieter ihre Aufenthaltsanfrage beim
nächsten Mal ablehnen. Mit der Suche nach einer neuen Unterkunft hätten sie doppelte Arbeit und
riskieren unnötigen Stress.
Vorurteil 7: Handwerker haben kaum Geld
Hätten Sie bei den Kautionsanforderungen bloß lieber richtig zugeschlagen! Der einquartierte
Arbeiter ist mittlerweile aus Ihrer Herberge ausgezogen, aber die Probleme fangen damit erst an.
Ihre Unterkunft sieht nach seinem Auszug wie nach einer Naturkatastrophe aus. Die Zimmer stinken nach Rauch
und Bier. Mehrere Möbelstücke sind kaputt. Ein Fenster gesprungen und der Teppich versaut.

Tausend Euro wird es Sie locker kosten, die Unterkunft in akzeptablen Zustand zu bringen. Nicht nur lehnt der
ausgezogene Hausgast die Zahlung rigoros ab. In einem kostenaufwändigen Rechtsstreit wird er zwar zu
Schadensersatz verurteilt, aber zahlen kann er gar nicht. Schließlich ist er ein Handwerker mit gerade
so viel Geld, wie er zum Leben braucht.
Sie bleiben auf den Kosten sitzen und kriegen Ihr Geld, wenn überhaupt, höchstens in mickrigen
Raten. Für Sie als Monteurzimmervermieter bedeutet das Liquiditätseinbußen. Hätten Sie
statt einem Arbeiter einen Arzt beherbergt, wären Schäden gar nicht erst entstanden und falls
doch, müssten Sie auf Schadensersatz nicht monatelang warten.
Realität
Wie viel Geld jemand hat, hängt nicht vorwiegend von seinem Berufsbild ab. Zwar lässt ein bestimmter
Beruf Aussagen darüber zu, wie viel jemand verdient. Wie sparsam er damit umgeht, steht auf einem anderen
Blatt. Das mentale Bild des mittellosen Bauarbeiters findet kaum reales Futter.
Falls ein bestimmter Monteur für Ihr Monteurzimmer zu wenig Geld besitzt, müssen Sie sich um
Zahlungsfähigkeit keine Sorgen machen. In der Regel erstatten die jeweiligen Handwerksbetriebe ihren
Monteuren alle Kosten im Hinblick auf die Unterbringung in ortständigen Herbergen. Das gilt bis zu gewissem
Maß auch für die Kosten von entstandenem Schaden.

Auf der sicheren Seite bewegen Sie sich als Ferienwohnungsvermieter, wenn Sie, statt mit dem Monteur als
Privatperson, einen Mietvertrag mit seinem Unternehmen abschließen. Falls Sie von privat an den privaten
Arbeiter vermieten und sich im Hinblick auf Geldangelegenheiten unsicher fühlen, kommt der zugehörige
Handwerksbetrieb zumindest als Bürge infrage.
Logischerweise erhalten Sie von einem Unternehmen Schadensersatzgelder schneller als von privat eingemieteten
Ärzten, Anwälten oder anderen Berufsgruppen. Der Betrieb hat ein öffentliches Image zu wahren.
Vorurteil 8: Bauarbeiter sind dreckig & riechen
Mit Bauschutt an den Schuhen, schwarzen Hände und versauten Kleidungsstücken, kommt der eingemietete
Monteur am ersten Tag nach Einzug, verschwitzt von der Arbeit nachhause. Ohne sich zu kümmern, betritt
er Ihre Ferienunterkunft und wirft sich in voller Montur auf die Couch, um beim Fernsehen
auszuspannen.
Er hinterlässt Flecken auf dem Sofa, die kaum mehr herauszuwaschen sind. Vom Schweißgeruch in der
Unterkunft soll gar nicht erst die Rede sein.

Es wird noch schlimmer: Weil er auf der Arbeit derart viel mit Dreck zu tun hat, hat er überhaupt kein
Empfinden für Dreck. Beim Essen kümmert es ihn nicht, wenn ihm Ketchup oder andere Soße auf
die Couchbezüge tropft. Wenn er popelt, wischt er die Hände gerne an der Kleidung ab, von wo aus
sich der ganze Schmutz binnen kürzester Zeit im Zimmer verteilt.
Vor den Putzaktionen nach seinem Auszug graust es Ihnen als Vermieter schon jetzt. Ob sie den Geruch wohl
jemals ganz aus der Ferienunterkunft bekommen? Womöglich bleibt das Zimmer nach seinem Auszug auf ewig
eine Sperrzone.
Realität
Der Bauberuf ist ein Beruf, in dem man sich die Hände dreckig macht. Obwohl das die Wahrheit ist, macht es
Arbeiter nicht zu Dreckbären. Monteure sind wie alle anderen Menschen sehr wohl mit Waschmaschinen und
Duschen vertraut.
Zwar müssen sie sich für ihren Arbeitsalltag im Vergleich zu Berufsgruppen wie Managern nicht
herausputzen und auch die sterile Sauberkeit von Ärzten brauchen sie nicht. Allerdings heißt das
nicht, dass sie sich oder die bezogene Ferienunterkunft wegen fehlender Dreckwahrnehmungsfähigkeit
verkommen lassen.

Vielleicht haben Monteure weniger Berührungsängste mit Schmutz, aber so wie Gäste beim Einzug von
Ihnen als Vermieter eine hygienisch einwandfreie Unterkunft erwarten, so hygienisch können sie die Herberge
am Auszugstag wieder zurückgeben. Viele Bauarbeiter denken nach Feierabend nicht an die Arbeit und trennen
Beruf und Privatleben damit strikt.
Zur strikten Trennung von Baustelle und Unterkunft gehört eine Dusche, bei der sie sich den Arbeitstag vom
Körper waschen. So viel Schmutz sie auf der Arbeit auch sehen, wo wenig wollen viele Monteure nach
Feierabend mit Schmutz zu tun haben. Saubere Rückzugsorte gehören zur strikten Trennung von Arbeit und
Privatleben.
Wie Vorurteile entstehen
Der Realitätscheck beweist, hinter den Vorurteilen gegenüber Monteuren und Bauarbeitern steckt nicht
viel. Vielleicht bleiben Sie als Vermieter auch nach dem Realitätscheck skeptisch?
Wieso sollten Vorurteile entstehen, wenn nicht ein Fünkchen Wahrheit dahintersteckt? Ganz einfach:
Vorurteile sind menschlich und entstehen automatisch. Wie? Die Hirnforschung liefert
Erklärungsansätze.

Vorurteile hat man gegenüber "den Anderen"
Haben Sie auf dem Bau gearbeitet? Falls Sie niemals Bauarbeiter waren, sind Sie automatisch anfälliger für Vorurteile gegenüber Handwerkern. Menschen identifizieren sich mit der eigenen Gruppe. Sobald der Gegenüber einer anderen Gruppe angehört, sind sie von Natur aus misstrauischer.
Gegenüber jeder Berufsgruppe existieren Vorurteile, die mit der Realität wenig zu tun haben.
Universitäre Studien konnten mehr als einmal beweisen, dass Menschen auf Fotos der eigenen Ethnie mit
positiven Reaktionen auf psychischer und körperlicher Ebene reagieren. Sehen Asiaten das Foto eines Asiaten
und anschließend das eines Europäers, reagieren ihre Gehirne und Körper eher positiv auf den
Asiaten, zu dem sie Gruppenzugehörigkeit empfinden.
Ebenso wie für ethnische Gruppen gilt dieses Prinzip für Berufsgruppen. Gegenüber jeder
Berufsgruppe existieren bei anderen Berufsgruppen Vorurteile, die mit der Realität nur wenig zu tun haben.
Menschen sind anfällig für Schubladendenken
Bei Vorurteilen jeder Art handelt es sich um Wahrnehmungsfehler. Sie halten sich für einen vorurteilsfreien
Menschen? Wir müssen Sie enttäuschen, auch hierbei handelt es sich um eine
Wahrnehmungsverzerrung.
Das Aufmerksamkeitsphänomen Vorurteil erreicht unter Menschen gesellschaftliche Dimension, die dem sozialen
Zusammenleben schadet und trotzdem nicht loszuwerden ist. Der Grund liegt im Gehirn und den Uranfängen der
Evolution.
Schablonendenken ist aus der Sicht von Evolutionsbiologen ein unverzichtbarer Akt, um das eigene Überleben zu sichern.
Von Kindesbeinen an, ordnen Menschen die Welt im assoziativen Netzwerk ihres Gehirns. Diese Ordnungsversuche
helfen bei der Orientierung und erleichtern die Reaktionen auf äußere Eindrücke, von denen das
Überleben abhängt.
Alle Menschen speichern ihr Wissen inklusive aller Sinneswahrnehmungen in assoziativen Netzen mit konzeptuellem
Charakter. Konzepte beruhen immer auf Gruppierungen anhand von spezifischen Eigenschaften. Das macht Menschen
natürlicherweise anfällig für Schubladendenken.
Kategorie-Denken entlastet das Gehirn
Das menschliche Gehirn muss Tag für Tag Millionen Sinneseindrücke verarbeiten, interpretieren,
einschätzen und darauf reagieren. Um reaktionsschnell zu sein und Nutzsituationen sowie Gefahrensituationen
in angemessener Zeit zu erkennen, wendet das Gehirn Tricks zur energiesparenden Informationsverarbeitung an.
Je schneller Lebewesen ihr Umfeld einordnen, desto schneller reagieren sie auf Gefahren und desto
wahrscheinlicher überleben sie.
Sehen Sie hinter sich einen dunklen Schatten? Ihre Nervenzellen rufen in Millisekunden vorgeprägte Konzepte ab und aktivieren zur Warnung Ihr Gehirn, um den Körper in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Jeder äußere Eindruck ruft auf der Stelle vorausgegangene Erfahrungen und angelerntes Wissen aus dem
Gedächtnis ab. Nicht die vorherrschende Gefahr entscheidet in solchen Situationen über Ihre Reaktion,
sondern das jeweils situationsassoziierte Bild in Ihrem Gedächtnis.
Ob Kleidung, Herkunft oder der Beruf: Wo Einschätzungen schnell gehen müssen, klären solcherlei
Merkmale, ob das Gegenüber der eigenen Gruppe angehört und ob Sie ihm vertrauen möchten. Von
Menschen der eigenen Gruppe erwarten Sie automatisch weniger Gefahren als von Personen anderer Gruppen.
Vorurteile kontrollieren den Wahrnehmungsprozess
Vorurteile kontrollieren die gesamte Informationsverarbeitung und bestätigen sich deshalb permanent selbst. Wenn Sie das Konzept von schmutzmachenden Handwerkern im Kopf haben, betont Ihr Gehirn im Wahrnehmungsakt den kleinsten Dreckpartikel am Bauarbeiter.
Sobald Sie bestimmte Konzepte im Kopf haben, nehmen Sie nicht wirklich wahr. Sie rufen Gedächtnisinhalte ab, um Energie zu sparen.
Wahrnehmungsprozesse sind subjektiv und von individuellen Erwartungen geprägt. Sie nehmen eher wahr, was Sie
aufgrund Ihrer persönlichen Konzepte erwarten. Was Ihren Erwartungen widerspricht, erfährt im
Wahrnehmungsakt automatisch eine Abschwächung. Dem Gehirn bleibt damit die bewusste Wahrnehmung von
Situationen und Menschen jedes Mal aufs Neue erspart.
Wie das aller Menschen ist auch Ihr Gehirn darauf programmiert, vor allem das Negative an Situationen zu
betonen. Negatives entspricht Gefahr und sobald etwas Gefahrenpotenzial besitzt, ist die Erkennung dieses
Gefahrenpotenzials fürs Überleben relevant.
Eigene & fremde Erfahrungen prägen Ihr mentales Bauarbeiterbild
In der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Handwerkern gemacht? Vielleicht hat Ihnen ein Bauarbeiter
aufdringlich hinterhergepfiffen. Sie haben Arbeiter in ihrer Mittagspause das ein oder andere Bier trinken
sehen? Womöglich hatten sie eine Baustelle im eigenen Haus, die unordentlich hinterlassen wurde?
Falls Sie keine Erfahrung mit dem Handwerkerleben haben, verbinden Sie Baustellen an sich aus offensichtlichen
Gründen mit Schutt und Dreck, wie er in anderen Berufen nicht an der Tagesordnung ist.
Sie müssen die entsprechenden Situationen nicht einmal erlebt haben. Wenn Ihre Bekannten oder Verwandten vorurteilsbestätigende Erfahrungen mit Arbeitern gemacht und Ihnen davon erzählt haben, kann das Bild in Ihrem Kopf darauf beruhen.
Diese und ähnliche Faktoren können Ihr mentales Konzept vom Handwerksberuf prägen. Unter Umständen sind Zeitungsartikel, Filme oder andere Medienbeiträge für Teile Ihres mentalen Bauarbeiterkonzepts verantwortlich.
Als Vermieter sind Sie für Vorurteile anfälliger
Dass Sie Vorurteile gegenüber Bauarbeitern und Monteuren haben, ist vor dem Hintergrund Ihres
Beherbergungsunternehmens umso natürlicher.
Ihr Gehirn betont als Vorsichtsmaßnahme alle Faktoren, die Ihre finanzielle Existenz bedrohen könnten
und ruft Sie aufgrund Ihrer Unternehmensverantwortung zu mehr Vorsicht auf.
Sie sind als Vermieter berechtigt, zwischen Mietbewerbern auszuwählen.
Obwohl der generelle Ausschluss von Monteuren zur Belegung einer Ferienwohnung an Diskriminierung grenzt, rechnen
Ihre Nervenzellen bei jedem Mietantrag Wahrscheinlichkeiten auf Basis Ihrer mentalen Bilder aus. In Ihrem Fall
geht es nicht nur um die Wahrscheinlichkeit der Zahlungsfähigkeit, sondern um mögliche Probleme, zu
denen die Unterkunftsbelegung mit einem bestimmten Mieter führen könnte.
Da Sie die Bewerber um Ihre Ferienwohnung nicht kennen, können Sie die Wahrscheinlichkeiten nur auf Basis
von Merkmalen wie dem Beruf oder der Nationalität errechnen. Der Beruf ist in diesem Kontext mit dem
Bildungsabschluss gleichzusetzen .
Wieso Sie höhere Bildungsabschlüsse mit Anstand assoziieren
Je höher der Bildungsabschluss, desto weniger wahrscheinlich empfindet Ihr Gehirn mögliche Probleme mit einem bestimmten Mietbewerber. Höhere Bildungsabschlüsse signalisieren, dass die betreffende Person länger auf der Schule war und sich über längere Zeit strikten Regeln und der Unterwerfung unter eine Autorität wie Lehrer ausgeliefert hat.
Vielleicht halten Sie Menschen mit einem höheren Abschluss für klüger und schlussfolgern daraus unbewusst, dass sie mehr zu Selbstreflektion neigen, oder eigene Fehler eher erkennen und zugeben.
Eventuell geht Ihr Gehirn davon aus, dass sich Ärzte, Anwälte, Professoren und ähnliche
Berufsgruppen in ihrem Arbeitsumfeld weniger Ausfälligkeiten und Anstandslosigkeiten leisten können
als Bauarbeiter und Montagearbeiter. Viele Menschen assoziieren das Berufsfeld des Arbeiters mit dem Tier im
Manne.
Durch diese Assoziation zu animalischen Verhaltensweisen empfinden Sie Mietbewerbungen eines Bauarbeiters
vielleicht unattraktiver als die eines höher Gebildeten. Der arbeitet statt mit seinem Körper
vorwiegend mit seinem Geist und leistet sich animalisches Verhalten in seinem Beruf nicht.
Wehren Sie sich gegen Wahrnehmungsverzerrungen
Dass Ihr Gehirn, auf Basis von Merkmalen wie dem Beruf, einen Eindruck von der Persönlichkeit der
Mietbewerber zu errechnen versucht, ist normal. Allein die Medien füttern Ihr Gehirn täglich mit
Horrorszenarien wie zahlungsunwilligen Mietern, Messies, anstandslosen Hausgästen und ähnlichen
Bildern.
Nicht nur hören Sie von solchen Vorfällen regelmäßig: Zeitungsartikel und
Fernsehbeiträge rufen Sie permanent zum Mieterhintergrundcheck auf.
Erinnern Sie sich daran, dass Sie Opfer von Wahrnehmungsverzerrung werden.
Um mögliche Probleme mit dem Hausgast soweit wie möglich auszuschließen, greifen Sie auf jegliche
Information zurück, die Sie kriegen. Eine der offensichtlichsten Informationen ist der Beruf. Nur weil
Probleme mit einem bestimmten Mietbewerber wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher erscheinen als mit einem
anderen, sagt die Wahrscheinlichkeit allein nichts über die Realität aus.
Das gilt speziell für Wahrscheinlichkeiten, die auf Ihren mentalen Bildern beruhen. Mentale Bilder
entsprechen niemals der Realität, denn jede Art von Bild bleibt eben das: ein Bild. Wie gut der
Künstler auch sein mag, geht in jedem Bild etwas Realität verloren. Vielleicht bewegen sich Ihre
mentalen Bilder nahe an der Realität, echte Realitäten sind sie aber nicht.
Welche Vorurteile gegenüber Vermietern existieren
So wie Sie als Ferienwohnungsvermieter Vorurteile gegen Arbeiter haben, existieren viele Vorurteile
gegenüber Ihnen als Vermieter.
Sind Sie einer von denen, die sich dumm stellen, sobald Ihre Mieter etwas von Ihnen brauchen? Sind Sie ein
reicher Mercedesfahrer mit Bankterminen und Golfclubmitgliedschaft, der seine Mieter mit Vorliebe betrügt?
Ein Straßenräuber der Gegenwart, ein blutsaugender Vampir oder ein überspannter
Übervorsichtiger, dem es nur ums Geld geht? Der sich besser fühlt als andere und andere mit Vorliebe
diskriminiert?
Obwohl Sie nichts dergleichen sind, tragen Menschen anderer Tätigkeitsgruppen von Vermietern oft diese
mentalen Bilder mit sich herum.
Selbstverständlich haben Sie als Ferienwohnungsvermieter das gute Recht, aus einer Masse an Mietbewerbern den Bewerber auszusuchen, mit dem Sie sich am wohlsten fühlen.
Fragen Sie sich, wieso Sie sich mit einem bestimmten Bewerber wohler fühlen als mit den anderen. Falls
mentale Bilder dafür verantwortlich sind, hinterfragen Sie diese Bilder. Machen Sie sich klar, dass
Bauarbeiter genauso wenig anstandslos sein müssen, wie Sie zu den blutsaugenden Vampiren unter den
Vermietern zählen.
Sie fühlen sich mit einem bestimmten Mietbewerber aus der Baubranche noch immer nicht genauso wohl wie mit
einem Arzt? In diesem Fall ist es Ihr gutes Recht, die Ferienwohnung lieber an den Arzt zu vergeben. Zumindest
haben Sie Ihre automatischen Vorurteile hinterfragt und damit eine bewusstere Entscheidung für einen
bestimmten Bewerber getroffen.
Fazit: Umdenken gegen Vorurteile & Mieterdiskriminierung
Indem Sie sich als Vermieter aufgrund von Vorurteilen gegenüber Handwerkern und Monteuren gegen die Vermietung entscheiden, erfüllen Sie alle Vorurteile gegenüber Vermietern. Sie wollen mit Sicherheit nicht zum Abbild eines Stereotyps werden.

Umdenken ist angesagt. Je eher Sie sich zur Vermietung an Handwerker entscheiden, desto eher lösen sich mit
der Berufsgruppe assoziierte Vorurteile in Ihrem Kopf auf. Solange Sie keine Bauarbeiter in Ihr Privatzimmer
oder Ihre Ferienunterkunft einziehen lassen, geben Sie sich keinerlei Chance auf Positiverfahrungen mit der
entsprechenden Berufsgruppe.
Solche Positiverfahrungen sind ein erforderlicher Faktor, um Ihr mentales Bild von bestimmten Menschengruppen zu
verbessern.
Machen Sie mit Vorurteilen und unbewusster Mieterdiskriminierung Schluss, um sich nicht mehr nach
Vermieterstereotyp zu verhalten. Falls Sie sich trotz eingehender Überlegungen mit der Vermietung an
Bauarbeiter und Monteure unwohl oder unsicher fühlen, sorgen Sicherheitsmaßnahmen für Abhilfe.
Rückabsicherung durch den Mietvertrag
Beherbergungsverträge oder Mietverträge? Diese Frage stellt sich für Sie als Vermieter vor jeder
Beherbergung.
Die meisten Vermieter entscheiden sich speziell im Hinblick auf die Unterbringung von Monteuren für den
Beherbergungsvertrag. Diese Vertragsart individualisieren Sie selbst, wie es Ihnen gefällt. Ein Fachanwalt
für Mietrecht kann Sie beraten. Ihr Monteurgast akzeptiert alle Erweiterungen des pauschalen
Beherbergungsvertrags, sobald er seine Unterschrift daruntersetzt.

Letztlich werden Beherbergungsverträge heutzutage vermehrt telefonisch oder online abgeschlossen. Sie sind
verpflichtet, den Interessenten über sämtliche Besonderheiten Ihrer Unterkunft in Kenntnis zu setzen
und auf Rauchverbote oder ähnliche Hausordnungsregeln in der Ausschreibung hinzuweisen.
Sobald Sie eine Buchungsbestätigung vergeben, gilt die Buchung als rechtskräftiger
Beherbergungsvertrag. Insoweit Sie auf Hausregeln hingewiesen haben, an die sich der beherbergte Monteur nicht
hält, können Sie den Beherbergungsvertrag anders als den normalen Mietvertrag fristlos kündigen.
Sie haben gegebenenfalls sogar einen Anspruch auf Schadensersatz.
Für den Fall eines Falles Schadensersatzansprüche dank Hausordnung
Die Hausordnung spielt für Sie die größte Rolle, wenn Sie trotz Vorurteile eine Ferienunterkunft oder ein Privatzimmer an Monteure vermieten. Konkretisieren Sie am besten schriftlich und detailliert, was der Mieter in Ihren Räumlichkeiten zu beachten hat und was ihm strikt verboten ist.
Die Hausordnung sollte dem Hausgast ständig zugänglich sein. Beispielsweise, indem Sie sie zusätzlich zur schriftlichen Vorabform an einer Zimmerwand oder Tür anbringen.
Drücken Sie sich bei den Formulierungen klar und deutlich aus. Idealerweise hilft Ihnen ein Anwalt bei der Erstellung des Dokuments. Ungenauigkeiten oder Interpretationsbedürftigkeit geben Ihrem Hausgast einen Freischein. Sie könnten dadurch bei Regelbrüchen Ihren Anspruch auf Mietvertragskündigung und Schadensersatzzahlungen verlieren.
Zimmerreinigung als Vermietersicherheit
Falls Sie trotz Realitätscheck noch an den Manieren von Monteuren und Handwerkern zweifeln, kann die
Reinigung der Zimmer eine geeignete Beruhigungsmaßnahme sein. Sogar wenn Sie das bezogene Zimmer oder die
Unterkunft nur an den Wochenenden oder in den Arbeitszeiten des eingemieteten Monteurs reinigen.
Sie erkennen Verwahrlosungs- oder Messie-Tendenzen durch diesen Check rechtzeitig genug. Verwarnen Sie den
Arbeiter und beenden Sie gegebenenfalls den Mietvertrag, falls Sie Hygiene in der Hausordnung festgehalten
haben.

Auch andere Verstöße gegen die Hausordnung erkennen Sie besser, wenn Sie zur Reinigung
regelmäßig die vermieteten Räume betreten. Ohne die Zustimmung des eingemieteten Monteurs
dürfen Sie sich nach Meinung vieler Gerichte keinen Zutritt zu den Zimmern verschaffen
Halten Sie Reinigungsserviceleistungen in der schriftlichen Beschreibung der Unterkunftsbesonderheiten fest, um
sich auf der legal sicheren Seite zu bewegen.
Kaution beruhigt bei Zahlungsunfähigkeitsverdacht
Noch immer Angst vor Zahlungsausfällen, Reparaturkosten oder Reinigungskosten nach dem Auszug von
eingemieteten Monteuren? In diesem Fall kann Sie eine Kaution beruhigen.
Die Kaution darf in Deutschland höchstens drei Monatskaltmieten betragen. Die meisten Vermieter setzen
Kautionen unter diesem Wert an, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Als Monteurzimmervermieter sind Sie
theoretisch berechtigt, die Miete für den gesamten Zeitraum zusätzlich im Voraus oder bei Einzug zu
verlangen. Das erspart Ihnen Sorgen um möglichen Zahlungsausfall.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Beträge zusammen müssen sich unter der Maximalgrenze dreier Monatskaltmieten bewegen.
Falls Sie eine Kaution verlangen, halten Sie diese Besonderheit im Mietvertrag fest. Idealerweise schlüsseln
Sie die Gesamtkaution in Einzelkautionen auf, um die Aufmerksamkeit von eingemieteten Monteuren auf die Dinge zu
richten, die Ihnen wichtig sind.
Haben Sie wegen dem Vorurteil der Unzuverlässigkeit beispielsweise Angst, Ihre Schlüssel nicht
zurückzuerhalten, verlangen Sie eine Schlüsselkaution. Falls Sie Angst vor beschädigten Möbeln haben, lohnt sich
die Aufschlüsselung in Form von Möbelkautionen.
Aktuelle Meinungen von Vermietern:
Das Portal ist für Monteurzimmer und Ferienwohnungen sehr gut geeignet, wir erhalten darüber viele Nachfragen.
Wir sind schon seit einigen Jahren bei Deutschland -Monteurzimmer und sind mit dem Service sehr zufrieden.
Ich bin mit den anfragen zu unserem Ferienhaus sehr zufrieden.
Hallo Herr Meseg,
ich bin mit Ihrer Seite soweit sehr zufrieden. Obwohl es sich bei unserer Unterkunft um eine Ferienwohnung handelt, habe ich festgestellt, dass auch andere Gäste ( nicht nur Monteure) über Ihre Seite anfragen.
Wir sind seit 2010 auf Ihrer Seite vertreten.
Was mir u.a. gut gefällt: ich kann die Zeiträume, zu denen ich die Wohnung bereits vermietet habe, selbst eingeben. Dadurch werden viele unnötige Anrufe vermieden .
beste Grüße Marlies Bludau