Einfach erklärt:
Mietpreis / Übernachtungspreis von Monteurzimmern und Feriewohnung richtig berechnen
Unterschiede beim Übernachtungspreis und wie der Übernachtungspreis für Unterkünfte richtig kalkuliert wird

von Dennis Josef Meseg | 18.11.2025 6 Minuten Übernachtungspreis Preisgestaltung

Sie vermieten ein Monteurzimmer oder eine Ferienwohnung und wollen den Übernachtungspreis sicher kalkulieren?
In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt vom Kosten-Minimum zum marktgerechten Ziel-Preis kommen.
Wir zeigen die wichtigsten Preisarten (Komplettpreis, Grundpreis + Extras, Saison/Messe) und wie sich Aufenthaltsdauer, Personenzahl und Zielgruppen (Monteur, Urlaub, Business) auf den Preis auswirken.
Eine kompakte Kosten-Checkliste und ein einfaches Rechenbeispiel helfen beim schnellen Start. Zum Schluss klären wir, wann Endpreise verpflichtend sind (PAngV) und worauf Sie bei B2B-Angeboten achten.
So setzen Sie Preise, die Kosten decken, fair wirken und die Auslastung verbessern.

Vermieter Informationen

Preis und Wert im richtigen Verhältnis – Der richtige Preis für die Unterkunft

Jeder Vermieter einer Ferienwohnung oder eines Monteurzimmers beschäftigt sich mit der „Preisfindung“.

Welcher Preis ist für meine Monteurunterkunft angemessen? Welchen Preis sind Monteure und Urlauber bereit zu zahlen? Und wie finde ich den optimalen Preis?

Setzen Sie den Übernachtungspreis zu niedrig an, denken manche Gäste, es gäbe einen Haken. Bei zu geringen Preisen decken Sie oft die Kosten nicht; bei zu hohen Preisen sinkt die Nachfrage – gerade bei Teams mit kleinem Budget.

Der richtige Preis deckt Kosten und bleibt für Gäste akzeptabel – so sind beide Seiten zufrieden.

Die optimale Preisfindung ist je nach Vermieter unterschiedlich.

Zu günstig?
Zweifel an der Qualität, schlechter Deckungsbeitrag.
Zu teuer?
Weniger Anfragen, vor allem von Monteuren.
Sweet Spot:
Kosten decken, Mehrwert zeigen, klar kommunizieren.

Prüfen Sie zuerst, ob Sie privat oder gewerblich vermieten. Gewerbliche Vermieter brauchen Gewinn. Private Vermieter möchten häufig Leerstand vermeiden. Passen Sie den Preis an die Zielgruppe an: Feriengäste, Berufsreisende. Orientieren Sie sich an realen Preisen in Ihrer Umgebung. Große Abweichungen wirken unplausibel.

So sehen Sie, wie viel Sie mindestens einnehmen müssen, um alle Kosten zu decken. Alles darüber ist Ihr Überschuss.

Preisstrategie in 3 Schritten

Mindestpreis

Fixe + variable Kosten erfassen und durch erwartete Übernachtungen teilen.

Formel: (Fix + Variabel) ÷ ÜN = Mindestpreis

Ziel-Preis

Lage, Ausstattung (WLAN, Küche, getrennte Betten), Service & Wettbewerb einpreisen.

Ziel: spürbarer Überschuss, aber marktgerecht.

Dynamik

Saison, Messen, Wochentage, Dauer, Personenanzahl & Gruppenrabatte berücksichtigen.

Tarife: Nacht, Woche, Monat.

Kosten-Checkliste (fix & variabel)

Kostenart Beispiele Typ Rhythmus
Fixe Kosten Finanzierung/Miete, Hausgeld, Versicherungen, Internet fix monatlich
Variable Kosten Energie, Wasser, Müll, Verbrauchsmaterial, Reinigung variabel pro Aufenthalt/Monat
Instandhaltung Kleinreparaturen, Ersatz von Verschleißteilen variabel bei Bedarf
Vermarktung Eintrag, Anzeigen, Webseite fix/variabel monatlich/aktional
Rücklagen Möbel, Geräte, Renovierung fix (planbar) monatlich
  • Strom/Heizung/Wasser variabel
  • Reinigung & Wäsche pro Aufenthalt
  • Verschleiß/Möbel Rücklage
Tipp: Werte realistisch ansetzen – nicht zu knapp kalkulieren.

Ein einfaches Rechenbeispiel

Sie vermieten eine Ferienwohnung an bis zu 5 Personen. Finanzierung ca. 800 €/Monat. Hinzu kommen Hausgeld, Nebenkosten (Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Müll), Telefon/Internet, Reinigung/Instandhaltung, Möbel-Verschleiß, Versicherungen, Werbung, Verwaltung und Rücklagen.

Preis: 25,00 € pro Person und Nacht (inkl. Nebenkosten). Bei 5 Personen und 21 Übernachtungen/Monat: 2.625,00 € Umsatz.

Unkosten (Beispiel):
800,00 € Finanzierung • 200,00 € Hausgeld • 150,00 € Nebenkosten • 30,00 € Telefon/Internet • 30,00 € Reinigung/Instandhaltung • 50,00 € Möbel-Verschleiß • 150,00 € Versicherungen • 100,00 € Werbung • 40,00 € Verwaltung • 75,00 € Rücklagen
= 1.625,00 €

Umsatz2.625,00 €
Kosten gesamt1.625,00 €

Überschuss vor Steuern1.000,00 €
Beispielwerte: Auslastung, Personenzahl und Preise variieren lokal.

Verschiedene Preise bei der Vermietung

Sie können unterschiedliche Preise für Ferienwohnungen und Monteurzimmer anbieten. Wichtige Faktoren sind Saison, Messe, Aufenthaltsdauer, Personenzahl und Zielgruppe.

Komplettpreis / Pauschalpreis

Ein fester Preis, in dem alles enthalten ist. Vorteil: volle Kostentransparenz.

Grundpreis plus Zusatzpreis

Sie setzen einen Grundpreis und bieten zusätzliche Serviceleistungen an (z. B. Zusatzreinigung, Wäsche, Parkplatz, Waschmaschine). WLAN und Endreinigung sind oft im Grundpreis enthalten.

Messepreis

Zu Messezeiten ist die Nachfrage hoch. Höhere Preise sind marktüblich.

Saisonale Preise

Hauptsaison höher, Nebensaison niedriger. So vermeiden Sie Leerstand. Handwerker buchen ganzjährig und schätzen faire Nebensaisonpreise. Mehr unter Ferienwohnung vermieten.

Preise je Zielgruppe

Monteur-Teams zahlen meist weniger als Urlauber, da sie die Unterkunft vorrangig zum Schlafen nutzen.

Preis nach Personen

Je mehr Personen, desto niedriger der Preis pro Person. Bei geringerer Belegung steigt der p.-P.-Preis.

Preis nach Aufenthaltsdauer

Längere Aufenthalte günstiger bepreisen (Woche/Monat).

Endpreis

Der Endpreis enthält alle festen Kosten und muss klar erkennbar sein.

Nach der Preisangabenverordnung (PAngV) dürfen Sie gegenüber Verbrauchern nicht mit reinen Nettopreisen werben. Ausnahme: Ihre Angebote richten sich ausschließlich an Geschäftskunden (B2B). In allen anderen Fällen geben Sie den Endpreis (brutto) an.

Quelle: DMZ.de Ratgeber „Übernachtungspreis kalkulieren“ und interne FAQ-Vorlage. :contentReference[oaicite:2]{index=2} :contentReference[oaicite:3]{index=3}

Häufige Fragen zur Preisfindung für Monteurzimmer & Ferienwohnungen

Wie lege ich eine realistische Preisuntergrenze (Mindestpreis je Nacht) fest?

Kernregel: Ihre Untergrenze = fixe Kosten pro Monat ÷ erwartete belegte Nächte + ein kleiner Sicherheitsaufschlag. So vermeiden Sie Verlustpreise, selbst in ruhigen Wochen.

Rechnen Sie konservativ (z. B. 18–22 belegte Nächte/Monat). Prüfen Sie zusätzlich, welche Mindestpreise der lokale Markt akzeptiert. Passen Sie die Untergrenze saisonal leicht an. Ein transparenter Endpreis (inkl. fixer Posten) schafft Vertrauen – Extras kalkulieren Sie in Pakete ein.

Ja, wenn die Nachfrage sichtbar schwankt. In vielen Regionen ist die Werktags-Nachfrage durch Teams hoch, Wochenenden sind ruhiger. Nutzen Sie leicht differenzierte Raten: z. B. stabiler Werktagspreis für Firmen, moderater Wochenendrabatt für private Kurztrips.

Achten Sie auf klare Endpreise in der Anzeige und vermeiden Sie tägliche Sprünge. Eine kleine Tabelle im Inserat („Mo–Do / Fr–So“) hilft, Rückfragen zu vermeiden und wirkt professionell.

Praxismodell: ein leichter Kurzaufenthalts-Zuschlag statt hoher Endreinigungsposten. So decken Sie Fixaufwand (Check-in, Wäsche) und bleiben vergleichbar.

Klar kommunizieren: „Preis pro Nacht bei 1–2 Nächten + € X Kurzaufwand, ab 3 Nächten entfällt.“ Teams mit Wochenbuchung freuen sich über die Ersparnis, Spontanbucher schreckt es nicht ab – die Transparenz zählt.

Planen Sie eine Kostenbandbreite (z. B. 10–15 % Puffer) in Ihrem Endpreis ein. Prüfen Sie quartalsweise Ihre Abschläge und passen Sie die Untergrenze bei Bedarf an.

Vermeiden Sie variable Zusatzgebühren pro kWh in Kurzzeitvermietung – das verwirrt. Kommunizieren Sie sparsame Ausstattung (LED, Geräte A++), um höhere Preise nachvollziehbar zu machen. Ein kurzer Hinweis im Inserat schafft Akzeptanz.

Wirksam sind Mengen- und Zeitrabatte: ab X Betten oder ab 7/14/28 Nächten. Bieten Sie zusätzlich Vorauszahlungs- oder Stammkunden-Vorteile statt pauschaler Abschläge.

Tipp: Rabatt nur auf den Logisanteil, nicht auf optionale Services. So bleibt der Endpreis fair, und Sie belohnen planbare Auslastung. DMZ Buchungsservice hilft, passende Anfragen zu bündeln.

Ja, als zweite Preisoption. Bieten Sie eine etwas günstigere, nicht stornierbare Rate neben einer flexiblen Rate mit sinnvoller Frist (z. B. 7 Tage). So steuern Sie planbare Auslastung.

Kommunizieren Sie klar: Zahlungsart, Rechnungsempfänger, und was bei Umbuchung möglich ist. Firmen wählen gerne die sichere Option – sparen aber, wenn der Einsatz fix ist.

Wenn Fixkosten hoch und Bettenzahl groß sind. Mindestbelegung schützt Ihre Marge bei Unterbelegung. Alternativ: Staffel – Normalpreis bis 2 Personen, Rabatt ab 3+ statt harter Hürde.

Wichtig: Klar und freundlich formulieren („Bestpreis bei 3–5 Personen“). So bleibt Ihr Inserat attraktiv für kleinere Teams und Sie verlieren keine Anfragen durch strenge Regeln.

Bündeln statt einzeln berechnen. Bilden Sie 2–3 klare Pakete (z. B. „Basic“, „Crew“, „Plus“) mit sinnvollen Inklusivleistungen. Das hält den Endpreis verständlich und steigert wahrgenommenen Wert.

Nennen Sie Pakete im Inserat inklusive Endpreis. Reinigung und Wäsche können Sie in „Crew“ zusammenfassen – das spart Erklärungen bei Anfragen.

Starten Sie schlank. Eine übersichtliche Excel mit Belegung, Untergrenze, Zielrate und Notizen zu Nachfrage reicht oft. Entscheidend sind Routinen: wöchentlich prüfen, monatlich nachschärfen.

Später können Tools helfen (Automatisierung, Marktpreise). Wichtig bleibt: Sie bestimmen Regeln und Endpreise – Technik unterstützt nur. Dokumentieren Sie Änderungen, um zu lernen, was in Ihrer Lage wirkt.

Klar, knapp, vollständig. Nennen Sie einen Endpreis je Person/Nacht plus kurze Hinweise zu Staffel (ab 7/14/28 Nächten), Wochenendabweichungen und enthaltenen Leistungen.

Vermeiden Sie Sternchenflut. Nutzen Sie die Felder im Eintrag für Ausstattung (z. B. WLAN, Parkplatz), Zahlungsarten und Check-in. Bei Firmenanfragen hilft der DMZ Buchungsservice, Angebotsdetails sauber zu übermitteln.

Etablieren Sie feste Checkpunkte. Wöchentlich für die nächsten 2–4 Wochen, monatlich für 1–3 Monate im Voraus. Größere Anpassungen sammeln Sie gebündelt – das wirkt verlässlich.

Orientieren Sie sich an Nachfrage-Signalen (vermehrte Anfragen, Baustarts, Eventkalender). Dokumentation hilft, Muster zu erkennen und künftige Saisons besser zu planen.

Kalkulieren Sie Zahlungszielkosten ein. Bei 14/30 Tagen binden Sie Liquidität – ein kleiner Zahlungsziel-Aufpreis oder Skonto bei Vorkasse ist fair.

Nennen Sie im Angebot: benötigte Firmendaten auf der Rechnung, akzeptierte Zahlarten und Fristen. So vermeiden Sie Rückfragen und sichern planbare Cashflows.

Zwei saubere Optionen: flexible Rate mit fairer Frist (z. B. kostenfrei bis 7 Tage) und günstigere Non-Refundable-Rate. So entscheiden Gäste nach Risiko und Preis.

Definieren Sie bei Langzeitbuchungen Staffelstornos (z. B. 30/14/7 Tage). Das schützt Sie bei Blockierung größerer Zeiträume und ist für Firmen gut kalkulierbar.

Regel statt Bauchgefühl: Definieren Sie eine Rabattgrenze (z. B. −10 % bis −15 % über Untergrenze) ab X Tagen vor Anreise. Darunter nicht fallen – sonst unterwandern Sie Ihren Marktpreis.

Sinnvoll sind wertige Anreize statt Dumping: gratis Parkplatz, flexible Anreise, wöchentliche Reinigung. So füllen Sie Lücken, ohne Ihren Ankerpreis zu beschädigen.

Leicht – aber gezielt einsetzen. Runde und charmante Preise wirken aufgeräumt. In B2B-Kontexten zählen Klarheit und Vergleichbarkeit mehr als „9er-Tricks“.

Nehmen Sie einen stabilen Ankerpreis (z. B. 25,00 € p. P./Nacht) und arbeiten Sie mit wenigen, nachvollziehbaren Abweichungen (Wochenende, Langzeit). So wirken Sie professionell und bleiben konkurrenzfähig.

Autor Dennis Josef Meseg
Dennis Josef Meseg

Dennis ist Gründer von Deutschland-Monteurzimmer.de. Er ist Experte für Monteurzimmer und Kurzzeitvermietung und hat über 25 Jahre Erfahrung als Vermieter und Vermittler von Monteurzimmern, Monteurwohnungen und Monteurunterkünften. Vor 18 Jahren gründete er Deutschland-Monteurzimmer.de. 2008 und 2010 kamen dann Monteurunterkunft.de und Österreich-Monteurzimmer.at hinzu.

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Hinweis: Dieser Artikel dient als allgemeiner Überblick. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er erhebt keinen Anspruch auf die aktuelle Rechtslage. Bitte konsultieren Sie immer einen Fachanwalt oder Steuerberater für individuelle Fragen.

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